von Herausgeber Frank-B. Werner
Am Dienstag hat das 47. Weltwirtschaftsforum in Davos begonnen. Bis zum Freitag werden 3000 Teilnehmer aus 99 Nationen in der höchstgelegenen Stadt der Alpen diskutieren. Die Generalüberschrift lautet "Responsive and Responsible Leadership" - was immer das auch sein mag. Eine Frauenquote gehört jedenfalls nicht dazu, listet die "Neue Zürcher Zeitung" in ihrem Veranstaltungsausblick auf: Nur 21 Prozent der "Leader" sind Frauen. Für die Anwesenden fallen nicht nur fünfstellige Teilnahmegebühren an, auch die Kosten des Aufenthalts haben es in sich: Ein Limousinenservice vom Flughafen Zürich nach Davos (160 Kilometer) kostet je nach Fahrzeug bis zu 1200 Euro, die günstigste Airbnb-Wohnung, die zwei Wochen vor Beginn der Veranstaltung noch gemietet werden konnte, kostete 1500 Euro - pro Nacht. Auch für den Schweizer Steuerzahler ist das Treffen ein teurer Spaß. Von den knapp neun Millionen Euro für die Sicherheit der Konferenzteilnehmer tragen die Veranstalter nur zwei Millionen. 5000 Angehörige der Schweizer Armee sind im Einsatz, fast 50 Kilometer Stacheldraht wurden verlegt. Es wird wieder viel berichtet werden, aber niemand wird die Frage stellen, wozu es das braucht.
Rechtzeitig zur Amtseinführung des neuen US-Präsidenten legte die Weltbank ihre aktuelle Prognose vor. Setze Donald Trump seine Steuersenkungspläne um, sei ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent drin. Im letzten Obama-Jahr wuchs die Wirtschaft nur um 1,6 Prozent.
Nicht einmal vier Promille betrug der Anteil der reinen Elektroautos an den rund 335 Millionen Kfz-Neuzulassungen 2016 in Deutschland. Gleichwohl haben die Arbeitnehmer in der deutschen Autoindustrie Angst. Denn sollte sich das E-Auto eines Tages durchsetzen, wird es zum Jobkiller. Motorbau wird dann keine Kernkompetenz mehr sein; der Elektroantrieb ist wesentlich weniger komplex als der Verbrennungsmotor. Ob nun von Bosch dazugekauft oder selbst hergestellt: Man wird weniger Beschäftigte brauchen.