von Herausgeber Frank-B. Werner

Zum ersten Mal seit dem Platzen der Dotcom-Blase im Jahr 2000 notierte der breite, 3000 Aktien umfassende amerikanische Technologie-Index Nasdaq Composite am vergangenen Montag wieder einmal über der Marke von 5000 Punkten. Wer damals nicht den Ausstieg erwischte, hat an die nachfolgende Zeit schlechte Erinnerungen. Bis zum September 2002 kollabierte der Markt um 80 Prozent und brauchte danach zwölfeinhalb mühsame Jahre, um das alte Hoch wieder zu erreichen. Droht nun die nächste Blase? Die Kommentatoren sind uneins: Die einen verweisen auf viele Titel, die solide Cashflows erwirtschaften und ihren Eigentümern stattliche Dividendenrenditen liefern. Die anderen beanstanden, dass wie zur Jahrtausendwende zahlreiche Newcomer hochgejubelt werden, die noch nie Geld verdient haben und auch nie Geld verdienen würden. Doch heute ist die Zahl der solide finanzierten Firmen mit nachhaltig bewährtem Geschäftsmodell ungleich höher als damals - und die heißen Eisen muss man ja nicht unbedingt anfassen.

80 000 Fachbesucher diskutieren zurzeit auf der Mobilfunkmesse "Mobile World Congress" in Barcelona über das sogenannte Internet der Dinge. Damit soll die nächste Stufe der Online-Rakete gezündet werden, deren Flugbahn gerade abzuflachen beginnt. Denn entgegen den Erwartungen zeigen die soeben vorgelegten Zahlen zum Beispiel des deutschen E-Commerce-Verbands, dass es 2014 nur noch ein Wachstum des Onlinehandels um sieben Prozent gab. Da kommen die Wearables ganz recht. Alles, was man am Körper trägt, so zumindest die Vorstellung der Erfinder, wird über Sensoren mit dem internetfähigen Smartphone verbunden, wo der Konsument dann auswerten und steuern kann. Die aufkommende öffentliche Debatte darüber, dass der Konsument durch die neue Technologie auch selbst auswert- und steuerbar wird, könnte manchen Businessplänen allerdings einen Strich durch die Rechnung machen. Nicht jedermann will sein Verhalten kontrollierbar machen.