Der amerikanische Senat hat am vergangenen Samstag richtig geklotzt. Mit der knappen Mehrheit der Demokraten billigte er das erste Hilfspaket der Präsidentschaft Biden. 1,9 Billionen Dollar sollen den Bürgern über die Beschwernisse der Lockdowns hinweghelfen. Für Börsianer ist das eine gute Nachricht; denn die Direktzahlungen werden wohl zum Großteil in die Kassen des Handels fließen. Der "American Rescue Plan" ist auch ein Rescue Plan für Aktionäre von Handelsunternehmen und Konsumgüterherstellern.
Rechtzeitig zum zehnten Jahrestag des Reaktorunfalls von Fukushima hat sich die Bundesregierung nun mit den Betreibern der Atomkraftwerke auf einen Vergleich geeinigt. Die Energiekonzerne hatten nach der Hauruckabschaltung gegen diesen Eingriff in ihre Eigentumsrechte geklagt, und das Bundesverfassungsgericht bestätigte 2016, dass die damaligen Entscheidungen zwar im Ermessensspielraum der Regierung lägen, aber den Betreibern ein finanzieller Ausgleich geschuldet sei. Die von der Bundesregierung vorgelegte gesetzliche Regelung war 2020 von den Verfassungsrichtern als ungenügend bewertet worden. Das Thema ist mit der jetzt verabredeten, Milliarden teuren Regelung erledigt. Aber der deutsche Sonderweg in einer Welt, die die friedliche Nutzung der Kernenergie auch zum Schutz des Klimas gerade forciert, entpuppt sich als teurer Spaß. Dabei sind die Entschädigungsleistungen an die Eigentümer der stillgelegten AKWs noch der geringste Teil. Richtig teuer ist die Umlage zur Förderung der erneuerbaren Energien. Unter der Last des höchsten Strompreises in Europa ächzen Verbraucher und Wirtschaft gleichermaßen. Die ersten energieintensiven Industrien sind schon abgewandert.
Am Montag wurde der Weltfrauentag begangen. Er entstand in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Es ging um das Frauenwahlrecht. 1919 wurde es verwirklicht. Da in Deutschland mehr wahlberechtigte Frauen als Männer leben, haben die Frauen es heute in der Hand, mit allen Konventionen zu brechen. In Berlin ist der 8. März seit 2019 sogar ein gesetzlicher Feiertag. Warum, liegt nicht auf der Hand.