Herausgeber Frank-B. Werner

Mit einiger Verspätung traten sie am Montagabend schließlich in Berlin vor die Presse. Bundeskanzlerin Angela Merkel lächelte - wie fast immer - sibyllinisch, Griechenlands Premier Alexis Tsipras jungenhaft, beinahe übermütig. Doch die Fröhlichkeit war nur aufgesetzt; bei der Refinanzierung Griechenlands hatte es keinen Durchbruch gegeben. Stattdessen gab es Selbstverständliches - "Es gibt keinen anderen Weg als den des Dialogs, um bestehende Schwierigkeiten zu überwinden" - oder Triviales - "Weder sind die Griechen Faulenzer, noch sind die Deutschen schuld an den Missständen in Griechenland" - zu hören. Das Publikum wird allmählich müde.

Die Départements-Wahlen in Frankreich haben am vergangenen Sonntag den Sozialisten von Präsident François Hollande eine weitere Schlappe eingebracht. In vielen der 101 Wahlkreise schafften sie es noch nicht einmal in den zweiten Wahlgang am kommenden Wochenende. Sieger war die konservative Partei des früheren Präsidenten Nicolas Sarkozy. Bemerkenswert: Ihr bislang bestes Ergebnis schaffte die fundamentaloppositionelle Marine Le Pen vom europafeindlichen Front National. Das sollte auch das deutsche Parteien- Establishment beunruhigen. Offensichtlich gibt es einen Punkt, an dem die Wähler die Nase von den von rechten wie linken Volksparteien aufgehäuften ungelösten Problemen voll haben. Plötzlich wählt man dann die Nein-Sager.

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