Die Wirtschaft lahmt ein wenig, weist zumindest herunterkorrigierte Wachstumsraten auf, und trotzdem steigen die Aktienkurse kräftig. Wie passt das zusammen? Nun, ein wichtiger Faktor für den bemerkenswerten Stimmungsumschwung seit Anfang des Jahres ist sicher in der schnellen und beherzten Reaktion der großen Notenbanken, allen voran der amerikanischen und der Europäischen Zentralbank, auf die konjunkturelle Eintrübung zu sehen. Erwarteten die Anleger im Herbst vergangenen Jahres noch, dass es in den USA im Verlauf dieses Jahres zu mindestens drei Zinserhöhungsrunden kommen werde, so halten sie im Moment sogar Zinssenkungen für möglich. Das macht Aktien einerseits - relativ gesehen - attraktiver gegenüber Zinspapieren und nährt andererseits die Hoffnung, dass es sich bei der Wachstumsdelle nur um eine vorübergehende Schwäche und keine nachhaltige Rezession handelt.
Können Sie sich noch an den guten alten Eurocheque erinnern? In der kommenden Woche wird er 50; sein Verdienst: Er begründete den Siegeszug bargeldloser, grenzüberschreitender Zahlungsmittel. Reisende mussten in den Sommerferien 1969 erstmals nicht mehr Franc, Schilling, Lira und Peseta mitnehmen, sondern konnten die Schecks in fast allen europäischen Ländern einlösen. Zu seinen Bestzeiten Ende der 80er-Jahre wurden neben rund 50 Millionen grenzüberschreitenden Scheckeinlösungen etwa 950 Millionen Eurocheques für Binnentransaktionen in den Teilnehmerländern ausgestellt. Zur Sicherheit wurde in einer ersten Entwicklungsstufe der Autorisierung die EC-Karte eingeführt, die später mit einem Magnetstreifen ausgestattet wurde, der das Geldabheben an Geldautomaten erlaubte. Ab 1991 konnte dann flächendeckend mittels Karte und Geheimzahl in Supermärkten, an Tankstellen und vielen anderen Geschäften bezahlt werden. Für den Scheck selbst war das Electronic Cash der Anfang vom Ende. Zum Jahresende 2001 verlor der EC-Scheck seine internationale Garantiefunktion, und seit 2007 heißt die EC-Karte Girocard. Der Fortschritt frisst seine Kinder.