Im vergangenen Sommer fand eine 100-jährige argentinische Staatsanleihe reißenden Absatz. Das in US-Dollar notierte Papier brachte eine Emissionsrendite von rund acht Prozent. Viele Beobachter erstaunte die starke Nachfrage, denn das Land hat eine unrühmliche Geschichte von Staatspleiten und Zahlungsstörungen. Ihre Skepsis wird jetzt bestätigt: Der Kurs der Anleihe ist im Sinkflug. Kein Wunder, denn bei einer Inflationsrate nahe 30 Prozent, die von der Zentralbank mit Kurzfristzinsen von 40 Prozent bekämpft wird, werden Investoren unsicher, ob die Regierung Macri ihr Reformprogramm durchziehen kann. Eine Anfrage beim Internationalen Währungsfonds zur Bereitstellung einer Kreditlinie von 30 Milliarden Dollar hat das Vertrauen nicht erhöht.
Dass Risikoappetit auch belohnt werden kann, zeigt die älteste Bank der Welt. Vor einem Jahr nur mit Staatshilfe überlebensfähig, legte die Banca Monte dei Paschi di Siena nun schwarze Zahlen vor: Der Kurs stieg um zwölf Prozent.
Einmal im Jahr legt die 2011 in Schweden gegründete, seit 2016 auch in Berlin ansässige AllBright Stiftung einen Bericht zu den von ihr verfolgten Zielen - mehr Frauen und mehr Diversität in den Führungspositionen der Wirtschaft - vor. In dem am Montag veröffentlichten aktuellen Report findet sich das kuriose Ergebnis, dass ausgerechnet die beiden Industrieländer, die gesetzlich eine Geschlechterquote für Aufsichtsräte vorschreiben, nämlich Deutschland und Frankreich, den geringsten Frauenanteil in den Vorständen der jeweils 30 größten börsennotierten Unternehmen ausweisen.
Deutschland, so konstatieren die Autoren, befinde sich auf einer Stufe mit Schwellenländern wie Indien oder der Türkei. Die Studie weist auch darauf hin, dass kein einziges DAX-Unternehmen von einer Frau geleitet wird. Am selbstverständlichsten seien weibliche Konzernchefs in den USA. Dort gibt es übrigens weder ein Recht auf Elternzeit noch eine flächendeckende kostenlose oder vergünstigte Ganztageskinderbetreuung.