von Herausgeber Frank-B. Werner
Im Vorfeld der Bundestagswahlen wird viel über Fake News gesprochen und wie man sie aus den Medien heraushalten kann. Eine solche Initiative wäre auch im Geschäftsberichtswesen dringend erforderlich. Denn die Finanzabteilungen der börsengelisteten Unternehmen sind gewieft im Verbreiten alternativer Fakten. Oder wie muss man die Unsitte bezeichnen, dass fast jede Gesellschaft einen sogenannten bereinigten Gewinn in den Vordergrund rückt? Dass dabei jede Firma ihre eigenen Berechnungsmethoden anwendet, erschwert die Sache für Anleger, die gerne vergleichen möchten, zusätzlich.
Als Hoffnungsträger wird Emmanuel Macron uns in der Regel präsentiert, er werde Frankreich reformieren, der EU neuen Schwung verleihen. Gerade inszeniert er sich als Gastgeber eines Afrika-Gipfels. Lassen wir uns vom Schein blenden? Dass das Äußere dem französischen Präsidenten nicht unwichtig ist, wissen wir bereits seit seiner Amtseinführung - im offenen Militärwagen
ließ er sich über die Champs-Élysées fahren, zeigte Größe und Tatkraft. Nun wurde bekannt, dass Macron in der kurzen Dauer seiner Amtszeit auf Kosten des Steuerzahlers bereits 26 000 Euro für eine Visagistin ausgab. Damit macht er sich genauso lächerlich wie Amtsvorgänger François Hollande, der mehrere Hunderttausend Euro für seinen Friseur aus dem Staatssäckel nahm. Macron steht nun als eitler Fatzke dar - wie will so einer den verkrusteten Arbeitsmarkt umkrempeln?
Martin Schulz, der glücklose Kanzlerkandidat der SPD, hat zu Wochenbeginn mit der Bildungspolitik eine neue Karte ausgespielt. Nachdem die SPD im Mai in Nordrhein-Westfalen nicht zuletzt wegen ihrer desolaten Schulpolitik abgewählt wurde, wird er allerdings auch damit keinen Stich machen. Die Leute haben inzwischen bemerkt, dass Bildungspolitik nicht in erster Linie eine Frage des Geldes, sondern der Ziele ist. Die Nichtbeachtung der beruflichen Bildung zulasten einer Pseudoakademisierung wollen die Wähler sicher nicht.