Das sind riesige Zahlen, die das Statistische Bundesamt da gerade mitgeteilt hat: Die Einnahmen von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um fünf Prozent auf 761,8 Milliarden Euro. Sie lagen damit um 48,1 Milliarden Euro über den Ausgaben. Am höchsten lag der Überschuss im Bund. Er nahm 19,5 Milliarden Euro mehr ein, als er ausgab - und das alles ohne sonderliche Sparbemühungen. Zum Jahresende dürfte der Überschuss noch einmal wachsen. Um sich eine Vorstellung von der Dimension zu machen: Das Aufkommen aus dem Solidaritätszuschlag betrug 2017 knapp 18 Milliarden Euro. Die Staatsausgaben, gerade im Sozialbereich, steigen seit Jahren. Höchste Zeit, hier die Bremse reinzuhauen. Deshalb sollte man jetzt auch nicht nach neuen Verwendungsmöglichkeiten für die Überschüsse suchen, sondern das Geld denen zurückgeben, denen man es über die Steuer weggenommen hat. Die Streichung des Solidaritätszuschlags wäre ein guter Anfang. Und auch über die Gestaltung des Einkommensteuertarifs ließe sich nachdenken. Auf jeden Fall heißt das Gebot der Stunde: Steuern runter! Jetzt!
Angesichts des mittlerweile längsten Börsenaufschwungs der Geschichte werden immer mehr mahnende Stimmen laut. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" kommentierte diese auf die lakonischste Art, die ich in diesen Tagen gelesen habe: "Eine Hausse stirbt nicht an Altersschwäche."
Und wieder ein Deal nach Trumpschem Muster: Erst großes Gepolter mit der Drohung, das 1994 in Kraft getretene NAFTA (North American Free Trade Agreement) zu kündigen, dann eine pragmatische Einigung. Überraschend schnell ist am Montag eine Einigung zwischen Mexiko und den USA in Sachen Handel erzielt worden. Das neue Abkommen soll auch Kanada offenstehen und könnte dann Nafta ersetzen. An den Börsen geht man offensichtlich davon aus, dass das gelingt. Europa und China sollten es auch noch schaffen.