Der Wahlkampf befindet sich in der Endphase und offensichtlich geht es da nicht nur um Personen, sondern auch um Programme. Klar, dass sich da auch einige der potenziell Betroffenen zu Wort melden. Unter dem Motto "Vermögensteuer trifft alle" hat sich in der vergangenen Woche ein Bündnis aus drei Vereinen gebildet - Bund der Steuerzahler, Familienbetriebe Land und Forst sowie Die Familienunternehmer. Es weist auf die dämpfenden Wirkungen einer Vermögensabgabe hin und rechnet vor, dass von deren Kollateralschäden nicht nur die Superreichen, sondern alle Bürger negativ betroffen wären.

Der Deutsche Derivate Verband wiederum hat sechs Fragen zu Haushalt, Steuern, Vermögensaufbau und Anlegerschutz von den finanzpolitischen Sprechern der Grünen, der SPD, der FDP und der CDU/CSU im Bundestag beantworten lassen. Wer die Antworten genau liest (www.derivateverband.de/DEU/Politik/Inforum), wird schnell feststellen, dass es doch mehr Unterschiede zwischen den Parteien gibt, als man gemeinhin annimmt.

Mit den Wahlen hat auch das Ende der Tarifauseinandersetzung zwischen der Bahn und der Gewerkschaft der Lokomotivführer (GdL) zu tun. Die für die Schlichtung eingespannten Ministerpräsidenten Günther (CDU) und Weil (SPD) hatten keinerlei Interesse daran, vor dem Urnengang die Bürger mit einem weiteren "Lokdown" zu behelligen. So setzten sie zulasten der Steuerzahler, die am Ende das Bahndefizit decken müssen, einen Lohnabschluss durch, der sogar höher ausfällt als gefordert. Zudem - das ist vielleicht der teurere Spaß - bleiben die komfortablen Betriebspensionen unangetastet. Das Teuerste aber ist eine Folge des unseligen "Tarifeinheitsgesetzes": Freiwillig übernimmt die Bahn den Abschluss mit der GdL nun auch für die durch die viel größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft vertretenen Mitarbeiter. Diese stimmten im vergangenen Jahr noch einem Sanierungstarifvertrag zu. Diesen aufzugeben, ist wirtschaftlich für die Bahn ein Desaster.