"Deutschland ist kein Vorbild", kommentiert Ottmar Edenhofer, Direktor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Auf ihren Berater hört die Bundesregierung offensichtlich nicht, und so kommt es, dass wir der Welt vormachen, "wie man Klimaschutz so gestaltet, dass er extrem teuer ist, noch dazu ineffektiv und sozial ungerecht". Wie es besser geht, zeigt seit 2008 Großbritannien, wo man klar auf den Markt vertraut. Dort kostet eine Tonne CO2 heute 11,5-mal so viel, wie die Große Koalition nun für Deutschland beschlossen hat. Dies hat dazu geführt, dass der Ausstoß heute im Vergleich zu 2005 um rund ein Drittel niedriger liegt, während er hierzulande noch nicht einmal um zehn Prozent gefallen ist. Entsprechend sehen die Industriestrukturen aus. Die Balance zwischen Klimaschutz und den Interessen der produzierenden Gewerbe- und Industriebetriebe hinzubekommen, ist keine triviale Aufgabe.
Einen so großen Ausfall am Ölmarkt wie nach dem Drohnenangriff auf die Anlagen im saudischen Ölfeld Churais hatte es seit 50 Jahren nicht mehr gegeben. Die tägliche Ölmenge, die die Saudis vorerst nicht mehr liefern, beläuft sich auf sechs Millionen Barrel, die Hälfte der saudischen Produktion. Gleichwohl zuckte der Preis nur kurz. Dass es nicht zu einer Kursexplosion kam, verdankt die Welt der amerikanischen Fracking-Industrie. Sie hat die USA in den vergangenen Jahren mit einer Fördermenge von 13 Millionen Barrel am Tag zum größten Produzenten der Welt gemacht. Von dort kommt nun der Ausgleich der saudischen Mengen und die Erkenntnis, dass die Abhängigkeit von den OPEC-Staaten auch nicht mehr so stark ist wie befürchtet.
Am Wochenende wird in Österreich gewählt. Der zwar noch sehr junge, aber allseits beliebte Sebastian Kurz dürfte für die ÖVP wieder den Sieg einfahren. Die Frage ist nur, wie eine Regierungskoalition aussehen könnte, denn eine absolute Mehrheit wird er nicht schaffen. Man darf sich auf spannende Verhandlungen einstellen.