Erinnern Sie sich noch an ihren ersten Wertpapierkauf? Warum das wichtig ist? Zwetelina Iliewa vom Max-Planck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in München hat in einer Studie herausgefunden, dass sich (professionelle) Anleger bei ihren Beurteilungen des Marktes vor allem von persönlichen Erfahrungen zu Beginn ihrer Karriere leiten lassen. Wer also in einer Hausse als Investor sozialisiert wurde, legt risikofreudiger an; wer mit seinen ersten Investments in einer Baisse Schiffbruch erlitt, wird tendenziell defensiv vorgehen. Die Vielzahl der Daten, die den Investoren dabei zur Verfügung stehen, spielt keine Rolle. Was nicht zur Vorprägung passt, wird ausgeblendet. Also: Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten Wertpapierkauf?
Der Wähler in Österreich hat entschieden. Sebastian Kurz hat mit seiner ÖVP eindrucksvoll gewonnen. Nicht viel hat gefehlt, und er könnte mit den Neos eine liberal-konservative Regierung bilden. Wenn er nun keine Minderheitsregierung starten und auf abermalige Wahlen spekulieren will, bleibt nur ein Bündnis mit einem ungeliebten Partner: Mit der FPÖ geht es nach der Ibiza-Affäre nicht mehr, mit der SPÖ käme es zu einer Neuauflage der großkoalitionären Blockadepolitik und mit den Grünen verbindet ihn inhaltlich nichts. Schwarz-Grün böte zwar den Reiz des Neuen, aber der trägt nur kurz.
Da hatte sie gerade das große Klimapaket präsentiert, in dem sie insbesondere den Flugverkehr bremsen will. Und dann hatte die Bundesregierung Gelegenheit, ein echtes Zeichen zu setzen. Condor, die Flugtochter des insolventen Touristikkonzerns Thomas Cook, suchte um einen Überbrückungskredit nach, man müsse sonst den Flugbetrieb einstellen. Plötzlich war der Erhalt von 5000 Arbeitsplätzen wichtiger als der Klimaschutz. Nicht, dass Sie mich missverstehen. Ich halte die Abwägung ökonomischer Notwendigkeiten mit den Zielen des Klimaschutzes für richtig. Aber die Politik sollte das ehrlicherweise auch so kommunizieren.