von Herausgeber Frank-B. Werner
Am Montag stellte der Finanzstabilitätsrat der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer einen neuen Rettungsring vor. Die 30 größten Banken der Welt müssen künftig eine sogenannte Total Loss Absorbing Capacity vorhalten. Mit diesem über die normalen Eigenkapitalvorschriften hinausgehenden Kapitalpuffer sollen sie gewappnet sein, auch schwere Turbulenzen an den Finanzmärkten zu überstehen, sodass der Steuerzahler für Rettungsoperationen nie wieder einspringen muss. 2019 soll dieser Puffer 16 Prozent der Bilanzrisiken, wie sie aus Krediten und Wertpapieren erwachsen, decken. 2022 soll er dann auf 22 Prozent steigen. Die Banken beklagen die hohen Kosten der Sicherheit, doch aus Sicht der Kunden haben die Regulatoren das einzig Richtige getan. Die dramatische Erhöhung des haftenden Kapitals führt effektiver als Verbote und Kontrollen zu vorsichtiger Ausübung des Bankgeschäfts.
"Politiker und Journalisten teilen sich das Schicksal, dass sie heute über Dinge reden, die sie erst morgen ganz verstehen." Dies ist eines der vielen Bonmots, die mir von Helmut Schmidt, Bundeskanzler von 1974 bis 1982, im Gedächtnis bleiben werden. Ich hatte das Glück, Schmidt als Mitglied der Jury des Helmut-Schmidt-Journalistenpreises kennenzulernen. Noch im vergangenen Jahr beeindruckte er die Zuhörer der Preisverleihung gleichermaßen mit Schlagfertigkeit, Gedächtnis und Wissen. Am Dienstag ist er gut sechs Wochen vor seinem 97. Geburtstag gestorben. Er wird uns allen fehlen.
Ich freue mich ganz besonders, Ihnen heute einen neuen Kolumnisten ankündigen zu können. Ab dieser Ausgabe wird Thomas Rappold, selbst Gründer und an zahlreichen Start-ups beteiligt, Autor des Buches "Silicon Valley Investing", alle 14 Tage über die neuesten technischen Entwicklungen, die großen Player und die unentdeckten Nachwuchsstars der Internet-Ökonomie berichten. Bei Wikifolio führt Rappold unter "Börse Online Silicon Valley" zudem ein Musterdepot, welches zeigt, dass auch an der Börse Musik in diesen Titeln ist.