von Herausgeber Frank-B. Werner
Gern möchte ich Ihnen heute in eigener Sache berichten. Wie der eine oder andere von Ihnen weiß, erscheint im Finanzen Verlag seit Oktober auch das neue Monatsmagazin "Tichys Einblick". In den vergangenen Tagen wurde die Website zum Magazin, zusammen mit der Website "Achse des Guten" des Publizisten Henryk M. Broder, Opfer einer Kampagne. Losgetreten hatte sie Gerald Hensel, der Strategy Director der Werbeagentur Scholz & Friends, die unter anderem für die Bundesregierung arbeitet. Unter dem Rubrum "#Keingeldfuerrechts" rief er Werbetreibende indirekt dazu auf, auf bestimmten - "rechten" - Seiten keine Werbung mehr zu schalten. Dies verselbstständigte sich dann, und so wurden plötzlich alle Meinungen, die rechts der Mitte stehen, in einen Topf geworfen.
Nun steht es Firmen natürlich völlig frei, ob und wo sie Werbung schalten. Aber es kann nicht sein, dass die Leitungsperson einer Agentur empfiehlt, für die Schaltung von Werbung nicht mehr Leistungswerte des Werbeträgers, sondern die Gesinnung der Redaktion zugrunde zu legen. Wohlgemerkt: Wir sprechen hier nicht von rechtsextremen völkischen oder kriegsverherrlichenden Positionen, sondern von liberalen und konservativen Inhalten, die von einem großen Teil der Bevölkerung geteilt werden. Das ist deshalb so absurd, weil sich in einer Gesellschaft, in der es eine Mitte gibt, auch immer ein Links und ein Rechts findet. So funktioniert Demokratie.
Wenn dann auch noch informeller Druck wahrgenommen wird, der dazu führt, dass Werbetreibende von ihnen eigentlich unverdächtigen Seiten Buchungen abziehen, weil sie vermeiden wollen, eventuell als "Unterstützer" von etwas Bösem an den Pranger gestellt zu werden, hört der Spaß auf. Dass Agenturen und Marketingverantwortliche in den Unternehmen solchen Aufrufen ohne Nachdenken und Prüfung folgen, steht auf einem anderen Blatt - ein Qualitätsausweis ist es nicht. Ich lade Sie ein: Machen Sie sich selbst ein Bild und besuchen Sie die Website www.tichyseinblick.de. Oder bestellen Sie am besten noch heute das Magazin: www.tichyseinblick.de/abo oder 040/80 80 530 66.
P.S.: In der Zwischenzeit hat Scholz & Friends reagiert: Was die Agentur dazu sagt, lesen Sie hier