von Herausgeber Frank-B. Werner
Liebe Leser, kurz vor Weihnachten erscheint BÖRSE ONLINE mit der traditionellen Doppelnummer. Über die Festtage wird es an den Märkten etwas ruhiger, obwohl allen, die sich auch in dieser Zeit mit der Börse auseinandersetzen, die Politik der US-Notenbank weiter durch den Kopf gehen wird. Zwei Jahre hat die Diskussion über die Erhöhung der Leitzinsen gedauert. Nun beschäftigt uns die Frage, wie es 2016 weitergehen wird. Ich glaube, auf Fed-Präsidentin Janet Yellen ist Verlass, und wir können uns auf moderate Zinssteigerungen und demzufolge eine freundliche Wall Street einstellen.
Nach dem ersten Durchgang der französischen Regionalwahlen hatte ich an dieser Stelle das überragende Ergebnis des Front National als Denkzettelwahl eingestuft. Einige Leser hatten das als große Verharmlosung kritisiert. Nun, bei den Stichwahlen am vergangenen Sonntag haben die Franzosen ihre Denkzettel wieder weggepackt und den Kandidaten der Sozialisten von Präsident François Hollande oder der Konservativen seines Vorgängers Nicolas -Sarkozy ihre Stimme gegeben. Der Front National (FN) konnte keine einzige Region für sich gewinnen. Wenn die etablierten Parteien nun eine Politik machen, welche die Denkzettel berücksichtigt, dürfte FN-Chefin Marine Le Pen bei den Präsidentschaftswahlen 2017 auch keine Überraschung gelingen.
Wenn Damen nach einem Last-Minute-Weihnachtsgeschenk suchten, fiel die Wahl in früheren Jahren häufig auf eine Krawatte. Seit die Internetwirtschaft das Wirtschaftsestablishment angesteckt hat und selbst die Chefs bedeutender Konzerne öffentlich mit offenem Kragen auftreten, könnte man meinen, der Schlips sei nur mehr etwas für konservative Langweiler. Lassen Sie sich nicht beirren, meine Damen. Die Krawatte schmückt den Mann nach wie vor, Krawattenlosigkeit allein ist noch kein Indikator für fortschrittliche Gesinnung.
Ich wünsche Ihnen im Namen aller Mitarbeiter fröhliche und besinnliche Weihnachten. Am 31. Dezember werden wir uns mit der Jahresschluss-ausgabe bei Ihnen zurückmelden.