Es entspräche "dem Prinzip der Eigenverantwortung, nach dem zunächst die eigenen Steuerzahler für Verbindlichkeiten ihres Staates einstehen, bevor die Solidarität anderer Staaten gefordert ist" - so begründet die Deutsche Bundesbank in ihrem jüngsten Monatsbericht den Vorschlag, dass Krisenländer, die vor einer Staatsinsolvenz stehen, künftig eine Vermögensabgabe von ihren Bürgern erheben sollten. Sie schließt damit an den Vorschlag des Internationalen Währungsfonds vom vergangenen Herbst an, der zur Entschuldung der Problemstaaten eine Abgabe von zehn Prozent gefordert hatte. Der Vorstoß der Bundesbank ist ein wichtiges Signal, dass nun endlich die Diskussion geführt wird, wer die Rechnung des Herauskaufens der Problemländer am Ende bezahlen soll. Ansonsten bleibt (auch) der deutsche Steuerzahler auf den Milliarden sitzen, die angeblich nur bereitgestellt wurden, damit sich Länder mit unsolider Haushaltsführung Zeit kaufen konnten. Werden die Budgets nicht nachhaltig in Ordnung gebracht - und danach sieht es derzeit aus -, bleibt die Rückkehr an die Kapitalmärkte ein Traum. Und irgendwann werden die Garantien gezogen, die die diversen EU-Rettungseinrichtungen zur Verfügung gestellt haben.
Seit einem Jahr erscheint BÖRSE ONLINE nun im Finanzen Verlag. Nach ein paar Rumpeleien, die der über Nacht durchgeführte Umzug nach München mit sich brachte, ist das Blatt wieder auf Kurs. Darauf sind wir stolz. An eine Einstellung des Blatts denkt schon lange niemand mehr. Vielmehr freuen wir uns über Ihre freundlichen Reaktionen genauso wie über die steigenden Verkaufszahlen. Zum Jahrestag hat sich die Redaktion einige Neuerungen ausgedacht - etwa eine klarere Gliederung der Ressorts und die Einführung eines umfangreichen Rückblicks. Schließlich kann kaum eine andere Anlegerzeitschrift eine 25-jährige Historie vorweisen. Weitere Optimierungen folgen peu à peu in den nächsten Wochen.
Nach dem furiosen Start ins neue Jahr legten die Börsen eine Verschnaufpause ein. Der Rücksetzer bietet Nachzüglern die Gelegenheit zum Einstieg. Denn die Bedingungen haben sich nicht verändert: Niedrige Zinsen und eine robuste Konjunktur bieten beste Voraussetzungen für steigende Gewinne.