Der Ölpreis ist zuletzt von seinen Hochs stark zurückgekommen und notiert unterhalb der magischen Marke von 100 US-Dollar. Grund dafür sind die sich mehrenden Sorgen rund um die kommende wirtschaftliche Lage und ein sinkendes Wachstum. In bisherigen Krisen hat Öl eigentlich fast immer eine Performance nach unten gezeigt. Grund dafür ist die sinkende Nachfrage. Haben Haushalte und Unternehmen weniger Geld zur Verfügung, dann bleiben Autos und Maschinen stehen und es werden günstigere Alternativen gesucht. Selbstverständlich ist nicht wegzudiskutieren, dass gerade viele Verbraucher auf ein Auto angewiesen sind, diese es aber nicht waren, welche den Ölpreis zu seinen Hochs gepeitscht haben.

OPEC erhöht die Förderung


Ein weiteres positives Signal ist die steigende Förderung durch die OPEC-Staaten, die ihre Fördermenge auf täglich 600.000 Barrel ansteigen lassen. Hiermit soll der Ausfall Russlands aus der Förderwirtschaft kompensiert werden. Russland allerdings verkauft sein Erdöl selbst noch trotz der US-Sanktionen an China und Indien, welche laut einem finnischen Forschungsinstitut sogar im Verdacht stehen, dieses veredelt auf dem Weltmarkt weiterzuverkaufen.

Damit steigt natürlich das Angebot des schwarzen Goldes und hat den Preis von Brent und WTI in einen charttechnischen Abwärtstrend getrieben. Aktuell sieht es deswegen nicht besonders gut für Öl aus, da auch Saudi-Arabien bei einem kürzlichen Besuch von Joe Biden ankündigte, die Förderkapazität für den Ernstfall zu erhöhen.

Fazit zum Öl


Aktuell scheint Öl nicht das beste Play für Anleger zu sein, auch wenn Investmentbanken wie Goldman Sachs noch sehr bullisch auf den Rohstoff sind. Diese gehen jedoch von einer milden Rezession und einer gleichzeitigen Verschärfung des Russland-Ukraine-Konfliktes aus.

In einem solchen Szenario könnte Öl tatsächlich nach oben ausbrechen und die Inflation nochmals anheizen, was allerdings nicht von langer Dauer wäre, wenn man bedenkt, dass Notenbanken und Regierungen aktuell alles tun, um die Teuerung zu bremsen und dabei die Wirtschaft nicht abzuwürgen.