Er sprach am Montag von einem folgerichtigen Schritt im Rahmen der langfristigen wirtschaftspolitischen Strategie seines Landes, das seine Rolle als weltgrößter Lieferant von Flüssiggas ausbauen will. Als Ölproduzent ist Katar dagegen eher eine kleine Nummer in der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec).
Der Minister griff Saudi-Arabien nicht namentlich direkt an, richtete aber eine unverkennbare Spitze gegen das dominierende Opec-Mitglied, mit dem sich Katar seit dem vergangenen Jahr auch in einem schwerwiegenden diplomatischen Konflikt befindet. "Wir sagen nicht, dass wir aus dem Ölgeschäft aussteigen, aber dieses wird von einer Organisation kontrolliert, die von einem einzelnen Land geführt wird", sagte er. Katar habe in dem Kartell kaum etwas zu sagen. Während Weltmarktführer Saudi-Arabien täglich elf Millionen Barrel Öl produziert, kommt das Emirat auf lediglich 600.000.
Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Ägypten haben im Juni vergangenen Jahres einen politischen und wirtschaftlichen Boykott gegen das Emirat verhängt. Sie werfen ihm Unterstützung von Terrorismus vor. Katar bestreitet die Anschuldigungen und spricht von einem Angriff auf seine Souveränität.
SYMBOLISCHER AKT
In Opec-Kreisen wurde der Rückzug Katars in erster Linie als symbolischer Akt gewertet. "Sie sind kein großer Produzent, aber haben einen großen Anteil an der Geschichte" der Organisation", hieß es dort. Algeriens früherer Energieminister Chakib Chelil betonte die psychologische Bedeutung von Katars Entscheidung. Dieser könnten sich andere Opec-Mitglieder anschließen und damit Konsequenzen ziehen aus den jüngsten Alleingängen Saudi-Arabiens, erläuterte Chelil. Die Organisation stehe womöglich vor einem historischen Wendepunkt. Saudi-Arabien stimmt sich in Fragen der Ölproduktion zunehmend mit Russland ab, das nicht zur Opec gehört. Außerdem steht das Königreich unter besonderem Druck durch US-Präsident Donald Trump, der auf niedrige Ölpreise pocht.
Die Opec dürfte sich bei einem Treffen diese Woche auf eine Reduzierung der Förderung verständigen und dabei Unterstützung von der Regierung in Moskau erhalten. Damit soll ein Anstieg der Ölpreise erreicht werden, nachdem diese seit Oktober um fast 30 Prozent eingebrochen sind. An den Beratungen am Donnerstag und Freitag will Katar noch teilnehmen.
rtr