Das Nordseeöl Brent wurde mit 59,10 Dollar je Fass 1,5 Prozent niedriger gehandelt und lag damit weniger als einen Dollar über dem Fünfeinhalb-Jahres-Tief des Vortages. Für Brent ist der Dezember der sechste Monat mit Kursverlusten in Folge. Das ist der längste Preisrutsch seit mindestens drei Jahrzehnten. WTI verbilligte sich in der Spitze um 2,4 Prozent auf 54,61 Dollar je Fass.

Die Belastungsfaktoren sind seit Wochen die gleichen: ein weltweites Überangebot bei gleichzeitig schwächelnder Nachfrage. Die Konjunktur in Europa und China schwächle und die US-Wirtschaft wachse in kleinen Schritten, sagte Avtar Sandu von Phillip Futures in Singapur. Allein in den vergangenen vier Wochen brach der Ölpreis um rund ein Viertel ein. In diesem Zeitraum verbuchte Brent lediglich an drei Handelstagen ein Plus.

Das Öl-Kartell Opec sieht trotz des rasanten Preisverfalls bislang allerdings keinen Anlass, die Produktion zurückzufahren. Die wichtigsten Golf-Staaten signalisierten, sie könnten bis zu einem Jahr warten, um zu sehen, ob sich der Markt stabilisiere. Auch Russland, das besonders unter dem Preisverfall leidet, will die Produktion 2015 unverändert lassen.

Reuters