An den Aktienmärkten hat sich Nervosität breitgemacht. Seit Anfang des Jahres verlor der DAX rund zwölf Prozent. Anleger fürchten besonders, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China eskaliert und das globale Wachstum schwächt. Die Gewinne der Unternehmen dürften dann geringer ausfallen. Die Korrektur mahnt Investoren, die Defensive zu verstärken, etwa mit Offenen Immobilienfonds. Sie stabilisieren das Depot und erhöhen die Diversifikation.

Ein weiterer Vorteil: "Offene Immobilienfonds sind die einzigen Vehikel, die es Privatanlegern ermöglichen, sich mit kleinen Summen - auch in Form von Sparplänen - an Immobilienportfolios zu beteiligen", sagt Torsten Knapmeyer, Geschäftsführer der Deka Immobilien. Die ihnen anvertrauten Mittel stecken die Fonds in Büro-, Hotel- oder Logistikimmobilien.

Die Wertentwicklung der Fonds resultiert aus den Mieteinnahmen und der Wertsteigerung der Gebäude. Die Renditen sind zwar überschaubar, dafür aber konstant. Der Deka-ImmobilienEuropa beispielsweise legte seit Anfang des Jahres um 3,2 Prozent zu, in den vergangenen drei Jahren schaffte er 9,4 und auf Sicht von fünf Jahren 13,9 Prozent. Mit gerade mal 0,37 Prozent fällt im Fünfjahreszeitraum die Volatilität extrem niedrig aus.

Eingeschränkte Flexibilität



Im Vergleich zu Aktien, Anleihen oder herkömmlichen Investmentfonds haben Offene Immofonds aber auch Nachteile: Anleger müssen sich zwei Jahre lang engagieren, bevor sie ihre Anteile komplett zurückgeben können. Zudem gilt eine Kündigungsfrist von zwölf Monaten. Die Regeln nehmen dem Anleger die Möglichkeit, jederzeit über sein Geld zu verfügen. Dennoch haben sie durchaus Sinn.

Im Zuge der Finanzkrise zogen insbesondere institutionelle Investoren massiv Geld aus Offenen Immobilienfonds ab. Etliche Fonds wurden von den Anbietern daraufhin geschlossen beziehungsweise mussten aufgelöst werden. Kündigungsfrist und Haltedauer sollen Entwicklungen und Schieflagen wie seinerzeit verhindern. Die damit einhergehenden Sicherheitsaspekte überwiegen den Minuspunkt der mangelnden Flexibilität.

Offene Immobilienfonds sind aktuell begehrt, von Januar bis Ende September dieses Jahres sammelten sie netto 4,4 Milliarden Euro ein. Zu den gefragten zählt der Deka-ImmobilienEuropa. Mit einem Volumen von über 15,6 Milliarden Euro ist er Deutschlands größter Offener Immobilienfonds. Das Portfolio umfasst -138 Gebäude in Europa wie den "Tower 185" in Frankfurt oder "The Bank" in Amsterdam. 67 Prozent der Mittel sind in Bürogebäuden investiert, 18 Prozent stecken in Handels- und rund sechs Prozent in Hotel-immobilien. Der Rest entfällt auf Logistik- und Lagerimmobilien.

Fokus auf Westeuropa



"Aufgrund der anhaltend hohen Preise für Spitzenimmobilien stehen wir vor der anspruchsvollen Aufgabe, die Nettomittelzuflüsse der Anleger vernünftig zu investieren, ohne die konservative Ausrichtung des Fonds aufzugeben", erklärt Knapmeyer. In den nächsten Monaten werde sich das Fondsmanagement dennoch weiter auf Immobilien in sehr guten Lagen konzentrieren. Der Fokus wird im Jahr 2019 dabei weiterhin auf Deutschland und den westeuropäischen Kernmärkten liegen. Knapmeyer kann sich auch Ankäufe in den skandinavischen Ländern und in Österreich vorstellen. Opportunistische Investments und Nebenstandorte wolle man dagegen vermeiden. Denn in diesem Bereich sieht der Fondsmanager das größte Rückschlagrisiko, sollten sich die Marktbedingungen verändern.