Diese beträfen die Beteiligung Adnoc Refining in Abu Dhabi, das Explorations- und Produktionsgeschäft (E&P) sowie das Düngemittelgeschäft der Petrochemie-Tochter Borealis. Der Großteil der Abschreibungen werde im Quartalsergebnis als Sondereffekte klassifiziert. Details wurden nicht genannt. An der Wiener Börse verloren OMV-Papiere 0,9 Prozent auf 54,32 Euro.
Ein OMV-Sprecher verwies beim Raffineriegeschäft der Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc), an der die OMV 15 Prozent hält, auf schwierige Marktentwicklungen. Eine Borealis-Sprecherin wollte sich zu den Abschreibungen nicht äußern. Der geplante Verkauf der Düngemittelsparte laufe weiterhin, sagte sie der Nachrichtenagentur Reuters. "Aktuell können wir nichts Neues berichten", so die Sprecherin. Eigentlich wollte die OMV die Düngemittelsparte ihrer Tochter bis Jahresende 2021 verkaufen. Mit dem Verkauf vertraute Personen hatten den Deal auf 500 bis 600 Millionen Euro beziffert. Der frühere OMV-Chef Rainer Seele sprach im Sommer noch von einem regen Interesse an dem Geschäft und einem günstigen Marktumfeld. Unter den Interessenten waren OCI, Eurochem, Acron, Agrofert und Fertiberia. Erste-Group-Analyst Tamas Pletser geht davon aus, dass das Düngemittelgeschäft von den massiv gestiegenen Kosten für Gas, ihrem Hauptrohstoff, betroffen sein dürfte.
Insgesamt wird die OMV nach Ansicht von Marktteilnehmern von den gestiegene Öl- und Gaspreisen profitieren können. Der durchschnittliche Preis der Nordseesorte Brent verteuerte sich Unternehmensangaben zufolge im vierten Quartal auf 79,76 Dollar je Barrel von 44,16 Dollar im Vorjahresquartal. Der durchschnittlich realisierte Erdgaspreis kletterte auf 27,1 Euro je Megawattstunde (MWh) und war damit dreimal so hoch wie im Vorjahresquartal mit 9,3 Euro je MWh.
Im vierten Quartal habe die OMV etwas weniger Öl gefördert, die Gasproduktion jedoch erhöht. Die Gesamtförderung sei auf 491.000 Barrel pro Tag gestiegen von 470.000 Barrel im Vorquartal. Im Geschäft mit der Weiterverarbeitung von Rohöl zu Treibstoffen sprang die Raffineriemarge in Europa auf 6,25 Dollar je Barrel von 4,43 Dollar im Vorquartal. Die Raffinerien seien zu 95 Prozent ausgelastet gewesen.
"Das zugrunde liegende Geschäft ist sehr gut und hat sich in fast allen Sparten verbessert", sagte Erste-Group-Analyst Pletser zu Reuters. Er erwartet für das Schlussquartal ein operatives Ergebnis in Rekordhöhe. "Produktion und Verkauf von Kohlenwasserstoffen stiegen, die realisierten Rohöl- und Gaspreise erhöhten sich, die Raffineriemargen schossen in die Höhe, Volumen und Auslastung waren auf dem Maximum. Lediglich bei der Petrochemie gab es einige Rückgänge, aber diese Margen sind immer noch sehr gesund", sagte der Analyst.
Die Ergebnisse will der teilstaatliche Konzern am 3. Februar veröffentlichen.
rtr