J eder, der schon mal auf Jahr- oder Wochenmärkten war, kennt den "Billigen Jakob". Bei diesem fliegenden Händler scheint alles konkurrenzlos günstig, nur ist die Güte der Ware meist umso schlechter, je lauter die Anpreisung.
Anders sieht es da bei den Preisbrechern unter den Onlinebrokern aus. Diese haben sich meist auf ein bestimmtes Handelssegment spezialisiert und können den Handel hier tatsächlich konkurrenzlos günstig anbieten. Trotzdem dürfen die Kunden sicher sein, keine minderwertigen Wertpapiere angedreht zu bekommen.
Wer BMW-Aktien ordert, bekommt auch bei den Billigheimern der Börse die gleichen BMW-Aktien wie bei der teuersten Filialbank. Lediglich die Kosten für Order und Verwahrung unterscheiden sich. Und zwar deutlich. Zwar könnte bei einigen der Spezialanbieter der Service besser sein, aber dann müssten die Kosten steigen.
Genau das wollen diese Broker, die sich perfekt auf spezielle Trading-Anforderungen eingestellt haben, nicht. Sind doch ihre extrem günstigen Konditionen das Hauptargument, mit dem sie gegenüber den Generalisten unter den Onlinebrokern mit ihren umfangreichen Tradingangeboten (siehe Teil 1 des Tests in €uro am Sonntag, Ausgabe 31/2022) punkten können.
So verlangen Filialbanken heute bei einer Inlandsorder immer noch bis zu einem Prozent des Ordervolumens als Ordergebühr. Macht bei einer 15.000- Euro-Order immerhin 150 Euro. Und da kommen Börsenplatzgebühren sowie weitere Fremdkosten noch oben drauf.
Hohes Sparpotenzial
Beim teuersten der von €uro am Sonntag bewerteten 18 Onlinebroker werden für die gleiche Order lediglich 55,61 Euro fällig - inklusive Fremdkosten. Setzt man hingegen auf Smartbroker, kostet der gleiche Deal inklusive aller Fremdkosten maximal 16,24 Euro. Handelt man die Aktien dann auch noch an der Münchner Börse Gettex, ist der Deal sogar komplett kostenlos.
Wer dagegen Aktien für 5.000 US-Dollar direkt in den USA handeln will, ist bei Smartbroker knapp 47,50 Euro los. Ist zwar auch günstig, geht aber billiger - etwa bei Banx. Dort kostet die Order gerade mal 7,84 Euro. Noch günstiger ist der US-Handel nur bei FXFlat: Hier ist die gleiche US-Order für sage und schreibe umgerechnet knapp 1,83 Euro zu haben. Doch zurück zu Banx: Dort sind alle aufgeschmissen, die auf Wertpapiersparpläne setzen. Die bietet dieser Spezialist überhaupt nicht an. Und auch das Fondsangebot beschränkt sich auf ein paar Hundert US-Fonds.
All das zeigt: Man sollte auch bei den verlockendsten Angeboten genau hinschauen und die Bedingungen mit dem eigenen Tradingverhalten abgleichen, bevor man sich für oder gegen einen bestimmten Broker entscheidet. Denn die superbilligen Preise werden meist dadurch ermöglicht, dass an anderer Stelle das Angebot reduziert ist. So haben von den zehn großen Generalisten, die in der vergangenen Ausgabe vorgestellt wurden, lediglich zwei bei den Tradingwünschen unserer fünf Musterkunden je einmal passen müssen. Bei den Spezialisten, um die es in dieser Ausgabe geht, patzen dagegen fünf von acht Anbietern - und das immer gleich mehrmals.
Mit Onvista Bank, Santander Consumer Bank und Smartbroker gab es bei den Spezialisten lediglich drei Anbieter, die alle Wünsche unserer Musterkunden erfüllten. Mit FXFlat, Geno Broker sowie der Merkur Privatbank schafften es noch drei weitere Anbieter trotz Aussetzern in die Gesamtwertung. Die beiden anderen Spezialisten patzten bei mindestens drei unserer Musterkunden und kamen daher nicht in die Gesamtwertung (siehe auch unten "So wurde gewertet").
Dafür sind die Spezialisten in ihren Nischen extrem günstig. So gibt es eine 1.000-Euro-Order bei Smartbroker ab 0,00 Euro - jedoch nur an der Münchner Börse Gettex. An anderen Börsen, insbesondere den großen Handelsplätzen Xetra oder Tradegate, ist man mit einer Provision von vier Euro dabei - plus Börsenplatzgebühr und Fremdkosten. Doch auch andere Spezialisten sind hier günstig: Die Onvista Bank verlangt für die 1.000-Euro-Order inklusive Fremdkosten 7,00 Euro, FX Flat sogar nur 1,90 Euro und Banx 3,90 Euro.
Dafür gibt es bei Banx keine Sparpläne. Weder auf Fonds noch auf ETFs oder Zertifikate. Und Banx ist damit nicht allein. Auch die NIBC Direct ist bei Sparplänen völlig blank. Und die Merkur Privatbank bietet lediglich Fondssparpläne an. Sparpläne auf alle drei Wertpapiergattungen bieten in unserem Test der Spezialisten gerade mal fünf Onlinebroker an: FXFlat, Geno Broker, Onvista Bank, Santander Consumer Bank und Smartbroker.
Nicht die einzigen Angebotslücken bei den Spezialisten. So bietet NIBC Direct keinen direkten US-Handel an. Und Banx, FXFlat, Geno Broker sowie die Merkur Bank offerieren keinen außerbörslichen Aktienhandel. Das lässt sich zwar bei vielen dieser Broker angesichts ihrer Niedrigpreise bei normalen Börsenorders verschmerzen. Jedoch ist dann der Handel auch nur zu normalen Börsenzeiten möglich. Schlecht für alle, die Wertpapiergeschäfte gern nach Börsenschluss oder am Wochenende erledigen. Übrigens: Bei FXFlat, Banx und NIBC Direct ist auch der außerbörsliche Handel von Zertifikaten und Optionsscheinen nicht möglich.
Penibler Abgleich
Dies zeigt, dass auch die verlockendsten Angebote penibel mit dem eigenen Tradingverhalten abgeglichen werden sollten, bevor man ein Depot eröffnet. Denn solche Lücken sind unter anderem der Preis dafür, dass diese Broker in ihren Nischen extrem günstig sind.
Vergleicht man die Kosten, die für unsere Musterkunden beim Traden mit den Online-Spezialisten entstehen, mit denen, die sie bei einer Filialbank zu zahlen hätten, dann wird deutlich, wie extrem günstig die Brokerspezialisten sind. Für diesen Vergleich wurden die Depot- und Ordergebühren einer Filialbank für deren Comfort-Depot zugrunde gelegt, zusätzlich wurden Fremd- und Zusatzkosten für Limitänderungen und Ähnliches in Höhe von 0,15 Prozent des Ordervolumens unterstellt. Die Ergebnisse: Der "Aktive Trader" kann im Jahr beim teuersten Spezialisten gegenüber der Filialbank immerhin 802,36 Euro sparen. Macht prozentual gesehen eine Ersparnis von knapp 18 Prozent. Dieser recht geringe prozentuale Onlinerabatt hängt damit zusammen, dass hier die Merkur Bank am teuersten ist. Und dieser Anbieter spielt seine Stärken erst bei extrem großen Ordervolumina aus, die für unseren aktiver Trader jedoch irrelevant sind. Beim "Normalen Trader" sind beim teuersten Spezialisten - ebenfalls wieder die Merkur Privatbank - 284,12 Euro an jährlicher Ersparnis drin. Das entspricht einem Rabatt von 31 Prozent auf das Filialdepot. Der "Sparplaner" kann nominal beim teuersten Spezialisten (hier: Geno Broker) mindestens 237,92 Euro sparen, prozentual gesehen sind das überaus beachtliche 61,55 Prozent. Der "Direkt-Trader" kommt per annum dagegen sogar um mindestens 73,9 Prozent günstiger weg, wenn er von der Filialbank zum teuersten Spezialisten (Santander) wechselt. Das sind nominal beachtliche 1.637,60 Euro im Jahr.
Auch der "Investor" kann deutlich günstiger wegkommen: Bei der Filialbank lässt er Jahr für Jahr 1.630 Euro an Kosten liegen, beim teuersten Spezialisten (Geno Broker) kommt er dagegen nur auf 263,06 Euro - macht eine prozentuale Ersparnis von immerhin 83,86 Prozent im Jahr.
Wechseln die Musterkunden jedoch zum jeweils billigsten der von uns bewerteten Spezialisten, sparen sie gegenüber dem Filialbank-Depot sogar mindestens 92 Prozent der Kosten, die ihnen bei jeweils gleichem Tradingverhalten bei der Filialbank entstünden. Heißt in Euro und Cent: Sie können pro Jahr bis zu 4.136,20 Euro sparen.
Nun aber unüberlegt den Broker wechseln, ist nicht zu empfehlen. Dessen Spezialisierung sollte möglichst genau zum eigenen Tradingverhalten passen, damit das Sparpotenzial auch tatsächlich ausgeschöpft werden kann.
Apropos Kosten: Um die Brokerage- Kosten für jeden der fünf Musterkunden zu ermitteln, wurde in einer schriftlichen Umfrage bei insgesamt 18 Onlinebrokern - zehn Generalisten (siehe Ausgabe 31/2021) und acht Spezialisten - für die unterschiedlichsten börslichen und außerbörslichen Wertpapierdeals ganz penibel Daten zur Höhe von Depot- und Orderkosten erhoben. Auch die Höhe von Fremdgebühren, die an Kunden weitergereicht wurden, flossen in die Wertung ein, ebenso die erhaltenen oder gezahlten Zinsen für Cash auf dem Verrechnungskonto (siehe auch unten "Musterkunden").
Im nächsten Schritt wurde errechnet, wie viel die Musterkunden im Quartal oder Jahr bei den jeweiligen Spezialisten insgesamt zahlen müssten. Anschließend wurden zu jedem Musterkunden Ranglisten gebildet: Der günstigste Anbieter kam auf Platz 1, der zweitgünstigste auf Platz 2 und so fort. In einem letzten Schritt wurden die Gesamtkosten je Musterkunden dann in Bewertungen umgewandelt (siehe auch unten "So wurde bewertet"). Konnte ein Broker nicht alle Tradingwünsche des jeweiligen Musterkunden erfüllen, kam er für diesen Musterkunden nicht in die Wertung.
Und welcher Spezialist ist nun für welchen Musterkunden am günstigsten?
Aktiver Trader
Für den "Aktiven Trader" ist ganz klar FXFlat am günstigsten. Hier zahlt dieser Musterkunde im Quartal 87,95 Euro inklusive Fremdkosten und FX-Marge im US-Handel. Auf Platz 2 folgt Smartbroker. Hier werden im Quartal 103,43 Euro fällig. Auf Platz 3 Banx: Der "Aktive Trader" wird hier im Quartal mit exakt 176 Euro zur Kasse gebeten (siehe auch große Tabelle ganz unten). NIBC Direct kam hier nicht in die Wertung, da bei diesem Broker kein direkter US-Handel möglich ist. Insgesamt kamen in dieser Kategorie fünf Spezialisten auf eine Top-Bewertung.
Normaler Trader
Beim zweiten Musterkunden, dem "Normalen Trader", hat dagegen Smartbroker die Nase vorn: Gerade mal 0,60 Euro verlangt er von diesem im Quartal. Der Zweitplatzierte, FX Flat, kommt auf Kosten von 12,35 Euro. Das "Festpreis-Depot" der Onvista Bank liegt mit 43,89 Euro auf Rang 3. Banx und NIBC Direct blieben unberücksichtigt, da sie weder Fonds- noch ETF-Sparpläne anbieten.
Sparplaner
Auch beim dritten Musterkunden, dem "Sparplaner", liegt Smartbroker mit Kosten von 2,40 Euro im Quartal unangefochten an der Spitze. Auf Platz 2 kommt FXFlat mit Quartalskosten von 20,60 Euro, gefolgt von der Onvista Bank mit 23 Euro. Drei der acht Spezialisten müssen wegen fehlender Sparpläne hier komplett passen.
Außerbörslicher Trader
Wer hingegen ausschließlich außerbörslich handelt, hat als "Direkt-Trader" sogar nur die Wahl zwischen drei Spezialisten. Am günstigsten kommen diese Trader, die auf außerbörslichen Handel setzen, wieder mal bei Smartbroker mit 17,20 Euro je Quartal weg. Bei der Onvista Bank auf Platz 2 werden 127,78 Euro fällig. Auf Rang 3: die Santander Consumer Bank. Hier zahlt der "Direkt-Trader" 144,60 Euro im Quartal.
Investor
Beim "Investor", der selten, dann aber mit Ordervolumen von je 15.000 Euro handelt, ist ebenfalls Smartbroker am günstigsten. Hier zahlt der Musterkunde unterm Strich unverschämt günstige 2,60 Euro - im Jahr wohlgemerkt. Platz 2 geht an die Onvista Bank. Bei ihr muss der "Investor" im Jahr unterm Strich 79,49 Euro zahlen. Auf dem dritten Platz FXFlat, dort wird dieser Musterkunde jährlich mit 97,50 Euro zur Kasse gebeten.
Fazit
Schaut man die Wertungen genauer an, fällt auf, dass fünf der acht getesteten Spezialisten mindestens einmal unter den Top drei zu finden sind. Drei von ihnen - FXFlat, Onvista Bank und Smartbroker - sogar mehrfach.
Apropos Smartbroker: Dieser Onlinebroker hat den Test sozusagen "gerockt". Für vier Musterkunden ist dieser Anbieter die günstigste Wahl, und beim fünften Musterkunden, dem "Aktiven Trader", landete Smartbroker auf Platz 2.
Der einzige Anbieter, der daneben für einen Musterkunden am günstigsten war, ist die FXFlat Bank. Diese schaffte es zudem, zweimal der zweitgünstigste Anbieter zu sein. Und einmal der drittgünstigste. Auch keine schlechte Bilanz. Ebenfalls durchgängig unter den Top Five zu finden: die Onvista Bank mit ihrem Festpreis-Depot.
So wurde gewertet - WELCHE VORGABEN zu eRFÜLLeN waren
Musterkunden Anhand von fünf Modellkunden (siehe unten) wurde untersucht, wie hoch die Gebührenbelastung für Privatkunden beim Online-Brokerage ist. Dabei wurden sowohl die Kosten berücksichtigt, die das jeweilige Institut erhebt, als auch anfallende fremde Gebühren, die den Kunden durchgereicht werden. Teilten Anbieter Fremdgebühren nicht mit, wurde die jeweils höchste von anderen Anbietern mitgeteilte Gebühr unterstellt. In den Zeilen "Gesamtgebühren je Quartal" (beim Modellkunden Investor "Gesamtgebühren je Jahr") werden alle Einzelposten der jeweiligen Modellkunden für den entsprechenden Zeitraum summiert. Nutzbare Vergünstigungen etwa aufgrund von Tradingverhalten, Cashbestand, Order- oder Depotvolumen wurden berücksichtigt. Ebenso die bei dem jeweils unterstellten Guthaben auf dem Verrechnungskonto oder angeschlossenen Tagesgeldkonto erzielbare Zinsgutschrift. Neukundenrabatte, befristete Rabattaktionen sowie Sonderzinsen etwa für "frisches Geld", für Neukunden oder aus besonderem Anlass blieben ebenso unberücksichtigt wie rabattierte Ordergebühren im Derivatehandel mit einigen Emittenten (Stichwort: "Premium-Partner").
Trading-Verhalten Bei allen Modellkunden wurde unterstellt, dass ihre Aktivitäten (je zur Hälfte Käufe und Verkäufe) online abgewickelt wurden und auch die Kommunikation mit dem Broker online ablief. Bei den Kosten von Orders an US-Börsen wurde neben Provisionen, Gebühren und (Fremd-)Kosten auch die FX-Marge berücksichtigt, die bei Dollar-Geschäften des jeweiligen Broker in den aktuellen Devisenkurs eingerechnet wird. Kam es bei einer Order laut Vorgaben zu Teilausführungen, wurde unterstellt, dass die Order in zwei gleich großen Tranchen tag- und kursgleich ausgeführt wurde.
Die Musterkunden - ihr Sparpotenzial bei Spezialisten gegenüber Filialbanken
Aktiver Trader
Sein durchschnittliches Depotvolumen beträgt 50.000 €. Zudem liegen 5.000 € Cash auf Verrechnungs- oder Tagesgeldkonto. Er handelt jeweils über die samt Fremdkosten günstigste Börse. Deals je Quartal: 10x DAX-Aktien für je 1.000 €, 6x DAX-Aktien für je 2.500 €, 2x DAX-Aktien für je 5.000 €. Bei 2 Deals werden Namensaktien gehandelt (1 Kauf, 1 Verkauf). Insgesamt kommt es bei den Deals zu 4 tag- und kursgleichen Teilausführungen. 4x handelt er Optionsscheine über je 1.000 € in der günstigsten Variante, 4x Zertifikate für je 1.500 € (ebenfalls so günstig wie möglich), 2x handelt er Anleihen für je 4.000 € und 2x US-Aktien (je 100 Stück) im Wert von je 5.000 US-Dollar direkt in den USA. Zudem setzt er je Quartal 5 neue Limits (davon 1 in den USA), 5 Limits passt er an (2 davon in den USA), 5 werden ausgeführt (davon 1 in den USA) und 5 weitere Limits laufen aus. 4x im Jahr fließen ihm US-Dividenden von umgerechnet je 20 € zu. Er benötigt im Jahr 1 Tax Voucher wegen der Schweizer Quellensteuer. Zudem benötigt er 1x jährlich 1 Eintrittskarte für 1 Hauptversammlung sowie 1x eine Abstimmungskarte für eine inländische HV. Hinzu kommen 12 Kontobewegungen im Jahr, die Hälfte davon Geldeingänge.
Normaler Trader
Der "Normale Trader" besitzt ein 50.000 € schweres Depot. Weitere 5.000 € liegen auf Verrechnungs- oder Tagesgeldkonto. Er tradet meist deutsche Aktien. Zudem wird monatlich ein Fonds- oder ETF-Sparplan (mit maximal möglichem Rabatt) über je 100 € ausgeführt - je nachdem, welche Variante weniger Kosten verursacht (Fonds mit regulär 5 % Agio). Er handelt Aktien über die bei seinem Broker inklusive Fremdkosten günstigste Börse. Die Aktiendeals je Quartal: 3x DAX-Aktien für je 1.500 €, 2x deutsche Nebenwerte für je 2.000 €. Zwei der gehandelten Aktien sind Namensaktien (1 Kauf, 1 Verkauf). Bei den Aktiendeals kommt es zu 2 tag- und kursgleichen Teilausführungen (1x bei Kauf, 1x bei Verkauf). Zudem handelt er 1x im Quartal Anteile eines aktiv gemanagten Fonds im Wert von 2.500 € via Börse oder via KAG, je nachdem, was ihn günstiger kommt. Er setzt je Quartal 2 neue Limits, eines passt er an, 2 werden ausgeführt, 2 Limitorders löscht er aktiv, eine weitere läuft aus. Eine Inlandsüberweisung im Quartal, einmal in drei Monaten fließt Geld auf sein Depot.
Sparplaner
Der "Sparplaner" setzt auf automatisierte Sparpläne. Sein Depot ist im Schnitt 30.000 € schwer. Zudem liegen weitere 3.000 € auf dem Verrechnungs- oder Tagesgeldkonto. Er hat einen Fonds- oder ETF-Sparplan (globale Aktien; in der aktiven Variante: Fonds mit regulär 5,0 Prozent Agio) über 100 € monatlich eingerichtet - je nachdem, welche Variante günstiger ist. Dabei nutzt er jeweils den Maximalrabatt seines Brokers. Daneben bespart er einen ETF oder ETC monatlich ebenfalls mit 100 €, auch hier nutzt er den maximal möglichen Rabatt seines Anbieters. In einen weiteren Sparplan auf ETFs/ETCs fließen monatlich ebenfalls 100 €, jedoch zu regulären Konditionen (teuerste Variante). Sollten ETF-/ETC-Sparpläne nicht möglich sein, weicht er auf Zertifikate-Sparpläne aus. Zudem handelt er zweimal im Quartal mit Aktien im Wert von 1.500 € über die bei seinem Broker günstigste Börse. Je Quartal setzt der Sparplaner ein neues Limit, eines passt er an, ein weiteres läuft aus. Jährlich fließt zweimal Geld aufs Verrechnungskonto, zweimal im Jahr überweist er Geld vom Konto runter.
Direkt-Trader
(außerbörslich)
Der "Direkt-Trader" handelt ausschließlich außerbörslich (also auch nicht via Tradegate Exchange, LS Exchange, Gettex oder Quotrix). Insgesamt tradet er 18x im Quartal. Das Depotvolumen beträgt im Schnitt 40.000 € zuzüglich 4.000 € Cash auf Verrechnungs- oder Tagesgeldkonto. Dabei liegt sein Tradingschwerpunkt auf deutschen Aktien. Daneben setzt der Direkthändler auf Optionsscheine und Zertifikate. Die Deals je Quartal: 6x handelt er DAX-Aktien für je 1.000 €, 4x handelt er DAX-Aktien im Wert von je 2.500 €. 4x tradet er Nebenwerte aus dem MDAX mit einem Ordervolumen von 2.000 € je Trade. Bei vier dieser 14 Aktiendeals handelt es sich um Namensaktien - zwei Käufe, zwei Verkäufe. Zweimal im Quartal handelt er Zertifikate für je 1.500 € und Optionsscheine im Wert von je 1.000 € - jeweils zu den Standardkonditionen seines Brokers. Auf das Setzen von Limits verzichtet der Direkt-Trader. Zudem wird einmal im Quartal aus dem Inland Geld auf das Depotkonto überwiesen, einmal im Vierteljahr fließt welches auf andere Inlandskonten ab.
Investor
Der "Investor" hat ein Depot mit 250.000 € Volumen. Weitere 25.000 € Cash (10 Prozent des Depotwerts) liegen auf dem Verrechnungskonto oder einem zugehörigen Tagesgeldkonto. Der Investor handelt lediglich 8x im Jahr - also nur 2x im Quartal. Dabei beträgt sein Ordervolumen jedoch jeweils 15.000 €. Je 2x im Jahr handelt er DAX-Werte, Nebenwerte, Zertifikate und Fonds über die bei seinem Broker inklusive Nebenkosten günstigste Börse. Beim Fondskauf ordert er direkt bei der KAG, sofern das - unter Berücksichtigung eines eventuell in jedem Fall gewährten Rabatts aufs reguläre Agio (5 %) - günstiger ist als der Kauf via Börse. Bei einem Aktienkauf handelt es sich um Namensaktien. Einmal verkauft er Namensaktien. Insgesamt kommt es bei den Aktiendeals im Volumen von je 15.000 € zu 2 tag- und kursgleichen Teilausführungen (je eine bei Kauf und bei Verkauf). Zudem setzt der Investor 1 Limit neu, 2 Limitorders ändert er, 1 wird ausgeführt, 1 Limitorder löscht er selbst, 1 läuft aus. Bei 8 Inlandsüberweisungen pro Jahr fließt 6x Geld auf das Depot, zweimal fließt welches ab.
So wurde bewertet: - Wie die Kosten in Bewertungen umgerechnet wurden
Grundlagen: Die Anbieter wurden jeweils je Musterfall bewertet. Eine Gesamtwertung über alle Musterkunden fand - anders als in den Vorjahren - nicht statt. Der Onlinebroker, bei dem ein Musterkunde am wenigsten zahlen musste, wurde als "Günstigster Broker" ausgezeichnet. Die vier nächstgünstigsten Onlinebroker erhielten die Bewertung "Top-Broker" Die Benotung der folgenden Onlinebroker wurde errechnet, indem die Kosten eines Musterkunden mit den Durchschnittskosten (arithmetisches Mittel) je Quartal (beim Investor je Jahr) in Relation gesetzt wurden. Durch die Verwendung des arithmetischen Mittels über alle Anbieter sollte verhindert werden, dass "Ausreißer" durch extrem günstige Anbieter zu sehr auf den Vergleichswert durchschlagen.
Bewertung: In einer anschließenden Rechnung wurde ermittelt, wie hoch die Kostenbelastung des Musterkunden bei den einzelnen Anbietern im Vergleich zu diesem Mittelwert ausfällt. Waren die Kosten maximal so hoch wie das jeweilige arithmetischen Mittel, wurde die Note "Bester" oder "Top" vergeben. Lagen sie um maximal 25 Prozent darüber, gab es die Note "sehr gut". Bei bis zu 50 Prozent höheren Kosten gab es die Note "gut". "Befriedigend" wurde gewertet, wenn die Kosten unter dem 2,5-Fachen des Mittelwerts blieben. Waren sie weniger als fünfmal so hoch, gab es "ausreichend". Als "mangelhaft" wurden Kostenbelastungen gewertet, die mindestens zehnmal so hoch waren wie der Mittelwert. Waren die Kosten noch höher, gab es die Note "ungenügend".