Das entspricht dem zuvor ausgerufenen Kurs, die 2020 im Zuge der Corona-Pandemie beschlossenen Förderkürzungen schrittweise rückgängig zu machen. Einer Diskussion über die Sanktionen gegen Russland wegen des Einmarsches in die Ukraine habe man vermieden.

Dem Ölpreis gab diese Entscheidung Rückenwind. Die Sorte Brent aus der Nordsee und das US-Öl WTI verteuerten sich zeitweise um jeweils knapp zwei Prozent auf 112,14 beziehungsweise 109,64 Dollar je Barrel (159 Liter). Unter anderem wegen des US-Embargos russischer Ölimporte haben die Preise der beiden Sorten seit Jahresbeginn mehr als 40 Prozent zugelegt. Die EU plant einen ähnlichen Schritt, wodurch sich der Wettbewerb um Öl aus anderen Staaten verschärft.

"Die Opec+ betrachtet dies als ein selbst verschuldetes Problem des Westens", sagte Analyst Callum Macpherson vom Vermögensverwalter Investec. Sollten Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Reservekapazitäten zur Ausweitung des Angebots nutzen, würde dies einen Streit mit Russland heraufbeschwören. "Das könnte das Ende für Opec+ bedeuten."

rtr