Die Organisation erdölexportierender Länder hatte sich im September in Algier darauf verständigt, die Produktion etwas zu drosseln, um den Markt zu stabilisieren. Die Realität sieht allerdings anders aus: Die Fördermenge der Mitgliedstaaten stieg im vergangenen Monat auf den höchsten Stand seit mindestens acht Jahren. Zudem rechnet die Opec für das kommende Jahr mit einer noch größeren Überproduktion als bisher.

Nach der Konferenz in Istanbul kündigte der Katars Energieminister Mohammed al-Sada an, dass sich Vertreter der Opec-Staaten und mit ihren Kollegen von anderen Ländern am 28. und 29. Oktober auf Fachebene in Wien treffen. Es war zunächst unklar, welche anderen Staaten daran teilnehmen. Al-Sada sagte, es gebe ein Einvernehmen darüber, was die Rolle der Opec-Staaten und anderer Produzenten bei der Stabilisierung des Marktes sein könnte.

Die Öl-Staaten bekommen den Verfall der Preise massiv zu spüren. So kostete ein Fass der Nordseesorte Brent vor drei Jahren noch über 50 Prozent mehr als heute. Eine Übereinkunft zur Drosselung der Produktion ist schwierig, weil weltweit bereits viel Öl gebunkert ist und Länder wie Libyen und Nigeria versuchen, ihre Produktion zu erhöhen. Auch der Iran will wieder so viel Öl fördern wie vor den Sanktionen im Jahr 2012.

In Algier hatte sich die Opec verständigt, die Produktion auf eine Spanne zwischen 32,5 und 33 Millionen Barrel täglich zu begrenzen. Tatsächlich lag die Zahl aber bei 33,39 Millionen Barrel, wie aus einer Statistik der Organisation hervorgeht.

rtr