Aufgelegt zu Beginn des zweiten Quartals 2019 zeigt sich der Value Aktiv Plus FV auch im dritten Jahr stabil. Wir sprechen mit Klaus Hinkel, Vorstand und vor über 20 Jahren Mitbegründer der Hinkel Cie. Vermögensverwaltung. Hinkel begann seinen Werdegang bei den Privatbankiers Merck Finck & Co., wo er zuletzt als Abteilungsdirektor im Private Banking als Teamleiter für das Vermögensverwaltungsgeschäft tätig war. Sein Motto: Gewinne laufen lassen, Verluste begrenzen. Hier erklärt er, was seinen Fonds von anderen unterscheidet und wie er die weitere Entwicklung einschätzt.

Wir befinden uns im zweiten Corona-Jahr, Experten sehen uns bereits in der vierten Welle. Wie schlägt sich der Value Aktiv Plus FV?


Klaus Hinkel: Wir sind sehr robust durch die Pandemiewellen im letzten Jahr gekommen. Unser ausgewogener Ansatz trägt. Im laufenden Jahr beträgt die Wertsteigerung zehn Prozent.

Können Sie noch etwas näher erläutern, was ein ausgewogener Ansatz bedeutet?


Hinkel: Wir investieren hälftig in deutsche Value-Aktien aus dem Small- & Mid-Cap-Bereich und in zinsträchtige Anleihen, insbesondere aus dem deutschen Mittelstand. Durch die hohe Innovationskraft dieser noch kleinen Unternehmen sind die jährlichen Wachstumsprognosen hier deutlich höher als bei den DAX-Unternehmen. So erzielen wir insgesamt einen guten Ertrag und puffern Kursrückgänge ab.

Gibt es noch weitere Vorteile gegenüber anderen Fonds?


Hinkel: Neben der ausgewogenen Ausrichtung können wir situationsbedingt eine Absicherung vornehmen, wodurch wir nach Möglichkeit die immer wieder vorkommenden großen Drawdowns weitgehend vermeiden. Dies kombiniert mit den höheren Werttreibern aus dem Segment der deutschen Small- & Mid-Caps-Value-Titel führt zu einer sehr guten Entwicklung im ausgewogenen Mischfonds. Zudem ist der Fonds auch für kleine Vermögen geeignet, ohne Agio (Ausgabeaufschlag) erwerbbar und kann täglich zurückgegeben werden.

Was planen Sie aktuell für den Value Aktiv Plus FV?


Hinkel: Aktuell agieren wir mit Blick auf Bundestagswahl und Koalitionsverhandlungen etwas verhaltener und haben eine Teilsicherung über Eurex-Optionen eingezogen. Wir gehen davon aus, dass die Bildung einer stabilen Regierung schwierig wird und sicher auch etwas länger dauert.

Was erwarten Sie denn unabhängig davon bis Ende des Jahres von den Kapitalmärkten? Wohin geht die Reise?


Hinkel: Unseres Erachtens sind die Börsen weltweit durch die hohe und billige Liquiditätsversorgung der Notenbanken schon sehr gut gelaufen. Aufgrund der in weiten Teilen der Wirtschaft weiter bestehenden Lieferkettenproblematik gehen wir eher von einer Konsolidierung aus. Wegen der vielen Bestellungen im Zusammenhang mit der Corona-Krise können derzeit vor allem im amerikanischen Hafen von L. A. die Schiffe nicht so schnell entladen werden, wie die bestellte Ware angeliefert wird. Schiffe und Container, die anderswo dringend gebraucht würden, liegen fest. Als Folge davon sind die globalen Lieferketten bis zum Zerreißen gespannt, das hat Auswirkungen in alle Bereiche der Wirtschaft und auch auf die Kapitalmärkte. Wir sind vorsichtig, daher auch der Einsatz von Eurex-Optionen und Future-Kontrakten.

Und wie schätzen Sie speziell die Entwicklung des Value Aktiv Plus FV ein?


Hinkel: Wir gehen davon aus, dass die Kombination aus bis zu 25 werttreibenden Aktien aus dem deutschen Small- & Mid-Caps-Segment mit zinsträchtigen Anleihen, insbesondere aus dem deutschen Mittelstand, auch weiterhin eine gute und belastbare Anlagebasis bleibt.

Für welchen Anlegertyp eignet sich Ihr Fonds? Wen sprechen Sie eher nicht an?


Hinkel: Für Investoren, die mittelfristig Vermögen aufbauen wollen und hierfür auf eine ausgewogene Fondsstrategie mit aktivem Risikomanagement setzen. Diese Zielgruppe erwartet dann mittelfristig eine Rendite von sechs bis acht Prozent pro Jahr. Wer sein Geld nur kurzfristig anlegen möchte, gehört dagegen eher nicht zu unserer Zielgruppe.

2021 ist ja bald vorüber. Wie sehen Sie die Entwicklung im kommenden Jahr?


Hinkel: Nach der sehr schnellen Kursaufholung des Corona-Crashs im ersten Quartal 2020 und der bisher guten Börsenentwicklung 2021 dürfte der Zeitpunkt einer Konsolidierung oder zumindest einer längeren Seitwärtsentwicklung kommen - insbesondere dann, wenn der Inflationsanstieg doch nachhaltiger sein sollte oder die Notenbanken sukzessive aus dem monatlichen Ankauf von Anleihen in Milliardenhöhe aussteigen.