Die Ölförderländer leiden unter den niedrigen Notierungen des Rohstoffs, auf Produktionskürzungen konnten sie sich bei ihrem Treffen in Doha dennoch nicht einigen. Eine schnelle Erholung des Ölpreises ist daher nicht in Sicht. Erst im Sommer will die OPEC wieder beraten. Für den bereits angeschlagenen halbstaatlichen Konzern Petróleos Mexicanos (kurz: Pemex) wird es nun aber noch dringender, bereits eingeleitete Sparmaßnahmen konsequent durchzuführen oder diese zu intensivieren. Für das laufende Jahr hat Pemex Kürzungen in Höhe von 5,8 Milliarden Dollar angekündigt.

Die Liquiditätsklemme bleibt dennoch gewaltig. Moody’s schätzt den Finanzierungsbedarf im laufenden Jahr - Ausgaben inklusive Schuldendienst - auf rund 23 Milliarden Dollar. Bei anhaltend niedrigem Ölpreis und einer täglichen Produktion von 2,5 Millionen Barrel pro Tag sei aber ein Vorsteuergewinn von nur rund zehn Milliarden Dollar drin. Im kommenden Jahr wird es nicht leichter. Dann müssen Schuldenzahlungen von knapp zwölf Milliarden Dollar geleistet werden. Die trüben Perspektiven nahm die Ratingagentur zum Anlass, die Bonität von Pemex gleich um zwei Noten auf "Baa3" mit negativem Ausblick herabzustufen. Der Ölriese ist nun nur noch eine Stufe vom sogenannten Junk-Status entfernt.

Regierung bereit zum Steuernachlass



Der Abrutsch in den High-Yield-Bereich ist jedoch - zumindest kurzfristig - eher unwahrscheinlich. Zum einen kann sich Pemex bislang problemlos Geld am Kapitalmarkt beschaffen. Die Emission einer Anleihe im Februar war deutlich überzeichnet. Vor allem aber lässt der Staat das Unternehmen nicht im Stich. Mexikos Regierung unterstützt den Konzern in diesem Jahr mit 4,2 Milliarden Dollar, damit er Pensionsverpflichtungen nachkommen kann. Auch will der Staat Pemex rund drei Milliarden Dollar an Steuererleichterungen einräumen.

Die Mittel dazu sind vorhanden. Die mexikanische Notenbank wird der Regierung mehr als 13 Milliarden Dollar aus ihren Überschüssen überweisen. Dennoch riskiert Mexiko mit der Unterstützungsaktion für Pemex nun selbst von Moody’s herabgestuft zu werden. Der Ausblick des mit "A3" beurteilten Staates wurde von stabil auf negativ gesenkt.