Der britische Premierminister Boris Johnson schlug eine Übergangslösung für das künftige Grenzregime zwischen der britischen Provinz Nordirland und der Republik Irland vor. Diese Regelung ist einer der Knackpunkte in dem von Johnsons Vorgängerin Theresa May ausgehandelten Brexit-Deal.

"Die EU wird den Deal wohl nicht nachverhandeln", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Eine Zusatzerklärung ist aber allemal möglich." Allerdings bleibe unklar, ob Johnsons Ankündigung, Großbritannien zum 31. Oktober zur Not auch ohne Vereinbarung aus der EU zu führen, nur eine Drohung oder sein wirklicher politischer Wille sei. Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com, wertete Johnsons Vorschlag als Zeichen, dass dieser seine Ankündigung im Zweifel wahr machen werde.

Vor diesem Hintergrund fieberten Investoren dem G7-Gipfel am kommenden Wochenende entgegen. "Die Erwartungen bezüglich konkreter Fortschritte beim Brexit sind so niedrig, dass jede noch so kleine Einigung positives Überraschungspotenzial bieten könnte", sagte Carsten Mumm, Chef-Analyst der Privatbank Donner & Reuschel.

rtr