Ob die Post aber unter die Autoverkäufer geht, ist derzeit noch offen. "Es gibt noch keine finale Entscheidung, ob wir an Dritte verkaufen", sagte Konzernvorstand Jürgen Gerdes am Dienstag bei Aachen. Darüber werde der Vorstand in den kommenden Monaten beraten und die Entscheidung Anfang 2017 veröffentlichen. "Die Nachfrage ist aber sehr, sehr groß", betonte Gerdes.
Derzeit werde die Produktion in der posteigenen Fabrikation in Aachen hochgefahren, um 2017 eine Kapazität von 10.000 Fahrzeuge pro Jahr zu erreichen. Bis Ende 2016 werde die Post etwa 2000 StreetScooter auf die Straße gebracht haben, kündigte Gerdes an. Zum Investitionsvolumen machte er keine Angaben. "Es sind aber übersichtliche Zahlen", erklärte der Manager. "Zudem ist dieses Fahrzeug nicht teurer als die Fahrzeuge, die wir bisher einsetzen über den Lebenszyklus gesehen." Starthilfe bekommt die Post vom Bundesumweltministerium, das das Projekt mit 9,5 Millionen Euro fördert.
Gerdes zufolge gibt es immer wieder Nachfrage etwa von Handwerkern nach dem E-Transporter, der zwar keine riesige Reichweite, aber eine große Ladefläche hat. Die bis zu 80 Stundenkilometer schnellen Fahrzeuge befördern bei einem Einsatz in der Regel zwischen 100 und 150 Pakete. Die rund 4,60 Meter langen Post-Vehikel sind bereits unter anderem in Bonn, Bochum und Halle im Einsatz.
StreetScooter wurde 2010 als Startup-Unternehmen im Umfeld der Universität RWTH Aachen gegründet. Ende 2014 übernahm die Post die kleine Firma. Trotz bislang kleiner Stückzahlen mit dem Projekt hat die Tochter nach Angaben von Post-Chef Frank Appel die Gewinnschwelle erreicht. "Wir haben bei StreetScooter schon heute eine Break-Even-Situation."
rtr