ERIC SCHWEITZER, DIHK-PRÄSIDENT:



"Die Einigung zwischen der EU und Großbritannien ist ein verspätetes Nikolausgeschenk für die deutsche Wirtschaft. Denn durch den Konsens über die Austrittsbedingungen ist nun der Weg frei für die Themen, die den Unternehmen auf den Nägeln brennen. Nun müssen endlich die für die Wirtschaft wichtigen Fragen wie Zölle, Fachkräfteversorgung, Bestandsschutz für laufende Verträge bei Krediten und Versicherungen mit Verve angegangen werden. Die Unternehmen im europäischen Binnenmarkt sind abhängig von grenzüberschreitenden Lieferketten und sensibler 'Just in Time'-Produktion. Für die deutsche Wirtschaft steht sehr viel auf dem Spiel. Das Vereinigte Königreich ist Deutschlands fünftwichtigster Handelspartner mit einem Warenumschlag von mehr als 120 Milliarden Euro im letzten Jahr."

CLEMENS FUEST, IFO-PRÄSIDENT:



"Das ist eine sehr gute Nachricht. Nun sollte die EU ein umfassendes Freihandelsabkommen mit Großbritannien anstreben, damit die volkswirtschaftlichen Kosten des Austritts für alle Seiten begrenzt bleiben. Der Brexit wird durch wachsende Handelskosten erheblichen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Bei Freihandel könnten die zusätzlichen Kosten mehr als halbiert werden."

THOMAS ALTMANN, PORTFOLIOMANAGER QC PARTNERS:



"Die Einigung ist da. Ein harter Brexit ist offensichtlich erst mal vom Tisch. Die Verhandlungen über die zukünftigen Wirtschaftsbeziehungen werden sicherlich nicht einfach. Aber sie beginnen - und das ist die gute Nachricht für die Wirtschaft der Euro-Zone. Der Export nach Großbritannien ist für die Euro-Zone von immenser Bedeutung."

CARSTEN BRZESKI, ING-DIBA:



"Es war zu erwarten, dass sich die Briten bewegen müssen. Es ist aber noch nicht einmal die Hälfte des Weges geschafft. Der Teufel steckt im Detail. Es wurde bislang viel über die Vergangenheit gesprochen, aber wenig über die Zukunft. Wie sehen die künftigen Beziehungen aus - vom Handel bis zur Politik? Da gibt es noch viele offene Fragen."

FLORIAN HENSE, BERENBERG BANK:



"Weißer Rauch in Brüssel. Das ist ein Durchbruch. Wie es aussieht, gibt es eine vorläufige Einigung über die Grenzfrage zu Irland. Die Details sind noch etwas vage. Die Hauptsache aber ist, dass die Gespräche zwischen beiden Seiten in die zweite Phase gehen können. Insofern gibt es Fortschritte und positive Signale."