Regierung will Lebensversicherern helfen
· Börse Online RedaktionDas Bundesfinanzministerium hat einen Entwurf vorgelegt, wie die sogenannte Zinszusatzreserve künftig zu berechnen ist. Hintergrund: Die Lebensversicherer müssen seit 2011 Geld zurücklegen, um trotz der niedrigen Zinsen ihre garantierten Auszahlungen auch auf lange Sicht leisten zu können. Die Investments der Konzerne bestehen zum Großteil aus festverzinslichen Papieren, die immer weniger abwerfen.
Parallel dazu sind die jährlich fälligen Summen für die Reserve so stark angewachsen, dass bei manchen Unternehmen die Renditen ihrer Kapitalanlagen nicht mehr dafür ausreichen. Nach Angaben der Verbraucherschutzorganisation Bund der Versicherten und des Analysten Carsten Zielke droht acht Anbietern sogar das Aus, wenn es nicht bald neue Regeln gibt. Ein Bafin-Sprecher dementierte gegenüber boerse-online.de allerdings solch eine akute Notwendigkeit.
Bafin, Verbraucherschützer und Konzerne fordern schon des längeren Erleichterungen. Laut Bafin würden, falls die neue Regelung kommt, im Jahr 2018 nur rund fünf Milliarden Euro für die Zinszusatzreserve fällig. Nach bisherigem Stand wären es etwa 20 Milliarden Euro. Bis zum 28. September soll die Branche zu dem Entwurf Stellung nehmen. Der Bundestag müsste eine neue Verordnung beschließen.