Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im März um durchschnittlich 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das teilte das Statistikamt Eurostat am Donnerstag auf Basis endgültiger Daten mit. In einer früheren Schätzung war von 7,5 Prozent die Rede. Die Europäische Zentralbank geht davon aus, dass der Inflationsdruck vorerst weiter hoch bleibt.

Das zeigt auch ein Blick auf die Erzeugerpreise. Die sind in Deutschland so stark gestiegen wie noch nie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949: Um durchschnittlich 30,9 Prozent im Vergleich zum März 2021 kletterten die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte nach oben. Experten rechnen damit, dass der Handel einen größeren Teil der gestiegenen Kosten an die Endverbraucher weitergeben dürften. Momentan ist die Inflationsrate hierzulande mit 7,3 Prozent bereits so hoch wie seit 1981 nicht mehr. Nahrungsmittel verteuerten sich im binnen Jahresfrist um 6,2 Prozent.

Mittlerweile werden von Sozial- und Verbraucherverbänden Forderungen laut, die Mehrwertsteuer bei bestimmten Nahrungsmitteln abzuschaffen. Und auch der Lebensmittelhändler Edeka warnt seine Lieferanten wegen gestiegener Kosten für Energie und Logistik vor überhöhten Preisforderungen. Es sei gefährlich, wenn einige Industriekonzerne versuchten, ihre Renditen mit überhöhten Preisforderungen zu maximieren, sagte Edeka-Chef Markus Mosa am Donnerstag bei der Vorlage der Bilanz für 2021. Der Edeka-Verbund steigerte 2021 den Umsatz um 2,9 Prozent auf 62,7 Milliarden Euro.

ah/rtr