Discountzertifikate haben 2019 ihre defensiven Qualitäten bewiesen. Rund 88 Prozent der Papiere brachten im vorigen Jahr eine positive Rendite. Bei circa 37 Prozent der Discountzertifikate war die Rendite höher als beim zugrunde liegenden Basiswert. Mehr als acht Prozent der Papiere lieferten eine positive Rendite, obwohl sich der Kurs des Basiswerts zeitgleich negativ entwickelte.
Dies sind Ergebnisse einer Studie von TTMzero im Auftrag des Deutschen Derivate Verbands (DDV), für die mehr als 187.000 an der Börse Stuttgart gelistete Discountzertifikate auf die 70 beliebtesten Basiswerte untersucht wurden. Dabei handelt es sich um 40 Aktien und Aktienindizes aus Deutschland, 20 aus dem restlichen Europa und zehn aus den USA.
Mithilfe von Discountzertifikaten können Anleger mit Rabatt auf einen Basiswert setzen, sodass sie auch Gewinn machen, wenn sich der Kurs des Basiswerts seitwärts bewegt oder leicht sinkt. In die Verlustzone geraten sie erst, wenn Aktie oder Index so stark nachgeben, dass der Discount aufgezehrt ist. Im Gegenzug können Anleger bei starken Kursgewinnen des Basiswerts nicht vollständig daran teilhaben.
Attraktive Konditionen
Die Studie belegt nach Ansicht von DDV-Geschäftsführer Lars Brandau, dass Discountzertifikate mit ihrer ausgewogenen Rendite-Risiko-Balance insbesondere für sicherheitsorientierte Anleger eine sinnvolle Investmentalternative sind. Der Discount sorge je nach individueller Auswahl für einen mehr oder weniger großen Sicherheitspuffer. Zugleich könne mit Discountzertifikaten im Vergleich zum Basiswert mit einer wesentlich größeren Wahrscheinlichkeit ein positiver Ertrag erzielt werden. "Diese beiden Aspekte haben für viele konservative Anleger eine deutlich höhere Relevanz als die Chance auf sehr hohe Gewinne, wie sie bei einzelnen Basiswerten gelegentlich zu realisieren sind", sagt Brandau.
Fürs laufende Jahr erwartet der Verband der Zertifikateemittenten, dass die Rabattpapiere im Vergleich zu Aktien und Indizes noch einmal deutlich besser abschneiden werden. Dies liege an der wegen der Corona-Turbulenzen gestiegenen Volatilität an den Märkten. Aufgrund der Konstruktionsweise von Discountzertifikaten können die Anbieter bei hoher impliziter Volatilität ihre Papiere mit besonders attraktiven Konditionen ausstatten.
Ein Zwischenergebnis gibt es bereits: In den ersten vier Monaten 2020 brachten 67,7 Prozent der Discountzertifikate einen höheren Ertrag als der Basiswert. Im Gesamtjahr 2019 erzielten lediglich 37,1 Prozent der Rabattpapiere eine bessere Rendite als die zugrunde liegenden Einzelaktien oder Indizes.