Ausgangssituation und Signal
Kriegsgefahr im Nahen Osten! Der Preis für Rohöl der Marke Brent Crude reagiert darauf mit tendenziell anziehenden Notierungen begleitet von einer verhältnismäßig hohen Volatilität. Am Freitagmorgen kostet ein Fass Rohöl der Sorte "Brent Crude" 61,25 US-Dollar. Doch Achtung: Charttechnisch betrachtet zeigt der übergeordnete Trend weiterhin abwärts.
Der Rohölpreis stabilisierte sich zuletzt im Bereich um 60 US-Dollar. Die vergangene Wochenkerze mit ihrem relativ langen unteren Docht (grüner Pfeil im Wochenchart) zeugt von der zunehmenden Kaufbereitschaft der Anleger entlang dieser Preismarke. Andererseits hat sich um 64 / 65 US-Dollar ein kurzfristiger Widerstand ausgebildet, der sich bis an die fallende 200-Tagelinie (blaue Kurve - 68,61 US-Dollar) hinzieht. Sowohl die 21-Tagelinie (grüne Kurve) als auch die 200-Tagelinie, die den größeren Trend vorgibt, streben abwärts und zeugen damit vom grundsätzlich übergeordnet negativen Trend.
Die Charts im Detail
Der langfristig gleitende Durchschnitt zeigt also nach unten und auch die kurzfristige Abwärtstrendlinie (im Tageschart eingezeichnet) hat weiterhin Bestand. Damit könnte der Ölpreis, charttechnisch betrachtet, bald weiter abwärts gleiten. Ein Durchbruch unter das April-Tief bei 59,45 US-Dollar würde ein frisches und nachhaltiges Verkaufssignal generieren. Die nachfolgenden Kursziele lägen dann bei 55 US-Dollar, sowie am 2018er-Jahrestief bei 50,66 US-Dollar. Und ein Durchbruch nach unten könnte sehr flott passieren, wenn sich erst einmal die Entspannung im Nahen Osten durchsetzen sollte. Eine etwaige Short-Strategie ist also auch eine Spekulation auf die politische Vernunft der Staatschefs.
Börsianer sollten bedenken, dass der Ölpreis stark von geopolitischen Einflüssen geprägt ist, was die jüngste Iran-Krise zeigt. Eine Verschärfung der bestehenden Spannungen könnte den Ölpreis sehr schnell und stark wieder nach oben treiben, ungeachtet der charttechnischen Ausgangslage. Für diesen Fall würden wir die 200-Tagelinie bei aktuell 68,61 US-Dollar als Widerstand nach oben betrachten.
Tageschart
Wochenchart
Monatschart
Empfehlung der Redaktion
Wer auf eine nachhaltige Entspannung im Nahost-Konflikt - und damit grundsätzlich auch auf einen weiter fallenden Ölpreis - spekulieren möchte, kann sich ein entsprechendes Short-Derivat ins Depot holen. Nachfolgendes Produkt beinhaltet einen Hebel von gemächlichen 5,1 bei einer offenen Laufzeit. Unterstellen wir eine Zielmarke um 50,66 US-Dollar, so hätte sich der Preis des Derivats verdoppelt. Börsianer sollten unbedingt einen Stop-Losskurs setzen - und auch beherzigen.
Unterstützungen und Widerstände
Chartmarken | Niveau |
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Oberes Ziel 2 | 75,60 |
Oberes Ziel 1 | 68,61 |
Unteres Ziel 1 | 59,05 |
Unteres Ziel 2 | 50,66 |
Trading-Ideen
Trading-Idee | |
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Basiswert | BRENT CRUDE FUTURES |
Produktvorstellung | Turbo Bear |
WKN | PZ3TZD |
Emittent | |
Laufzeit | endlos |
Basispreis | 73,39 |
Knock-Out-Schwelle | 73,39 |
Hebel | 5,1 |
Kurs in EUR | 10,88 |
Empfehlungen auf Basis charttechnischer Signale. In Einzelfällen sind Abweichungen zur fundamentalen Einschätzung möglich.
AUTOR Manfred Ries vom Index Radar-Magazin ist ausgebildeter Bankkaufmann. Nach seinem Studium der Volkswirtschaftslehre arbeitete er über viele Jahre hinweg in den Bereichen Vermögensanlage und Devisenhandel bei Großbanken. Seit mehr als 15 Jahren ist Manfred Ries als Wirtschaftsjournalist tätig. Für Börse Online analysierte er bereits 1999 die Märkte aus charttechnischer Sicht.
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