Die Aktie von Rosenbauer erreichte Ende April ein Allzeithoch bei 85 Euro. Seither hat der Titel rund 15 Prozent eingebüßt. Die Erholung im Juli erwies sich als Strohfeuer. Doch unternehmensspezifische Gründe lassen sich für den Knick nicht anführen. Es ist die Gesamtmarktschwäche, der sich die Aktie des Feuerwehrausstatters nicht entziehen konnte.

Die Kursschwäche bietet aber gute Einstiegschancen in ein vergleichsweise defensives Investment. Wenn’s brennt, muss gelöscht werden - ob die Konjunktur brummt oder schwächelt, ist unerheblich. Und die Geschäfte der Österreicher laufen auch in diesem Jahr blendend. Auch deswegen sollten Anleger Käufe nicht mehr auf die lange Bank schieben. Rosenbauer liefert seit Jahren verlässliche Umsätze und steigert den operativen Gewinn (Ebit).

Für dieses Jahr peilt Vorstandschef Dieter Siegel bei beiden Kennziffern ein Plus von zehn Prozent an - das wären beim Umsatz demnach 863 und beim Ebit 53 Millionen Euro. Schaut man auf die jüngsten Halbjahreszahlen mit einem Erlös- und Ebit-Zuwachs von 14 beziehungsweise zehn Prozent, sollte dieses Ziel zu realisieren sein. Die Kosten für die Markteinführung neuer Produkte und den Auftritt auf der weltgrößten Branchenmesse Interschutz, wo die neueste Generation des Flughafenlöschfahrzeugs Panther vorgestellt wurde, belasten ebenso wie verschobene Zahlungseingänge nur temporär.

Weil auch der Auftragsbestand zum Vorjahreszeitraum um mehr als 100 Millionen auf ein Rekordhoch von 835,7 Millionen Euro geklettert ist und Produktionskapazitäten vorhanden sind, ist das Erreichen der ersten Umsatzmilliarde nur eine Zeitfrage. Dem steht ein Börsenwert von nicht mal einer halben Milliarde Euro gegenüber.

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Sicherheit ist gefragt


Zugute kommt Rosenbauer die internationale Ausrichtung. Der Konzern liefert in über 100 Länder und verfügt nach eigenen Angaben über die weltweit größte Präsenz in der Feuerwehrbranche. Insbesondere Länder, die nach Katastrophen ein erhöhtes Sicherheitsbedürfnis spüren, investieren in Feuerwehrtechnik. Es sei daher gut möglich, dass Rosenbauer nach der verheerenden Explosion in der chinesischen Stadt Tianjin vor wenigen Wochen zusätzliche Aufträge ins Haus flattern, sagt Analyst Christian Weiz von der Baader Bank. So oder so dürften die zunehmende Verstädterung mit einer wachsenden Zahl an Flughäfen sowie rigide Brandschutzregeln die Nachfrage in Zukunft antreiben. Der langfristige Aufwärtstrend der Aktie dürfte kaum in Gefahr sein.