Eigentlich heißt die Rürup-Rente Basisrente - in der breiten Öffentlichkeit hat sich hingegen seit ihrem Start vor zehn Jahren die Bezeichnung Rürup-Rente durchgesetzt.

Der Name geht auf den Wirtschaftswissenschaftler Bert Rürup zurück. Er ersann die Basisrente für Selbstständige, die steuerlich gefördert fürs Alter vorsorgen wollen. Was viele nicht wissen: Ein Rürup-Vertrag kann sich auch für Angestellte oder Beamte lohnen, wenn sie ein sehr hohes Einkommen haben und folglich viel Steuern sparen können. Das zeigen Berechnungen des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). Grundsätzlich gilt: 2017 können Beiträge zur Rürup-Rente in Höhe von 84 Prozent des Höchstbetrags von 23 362 Euro (also 19 624 Euro) als Sonderausgaben steuerlich abgesetzt werden. Der Prozentsatz steigt bis 2025 von Jahr zu Jahr. Dafür muss die Rente, wenn sie ausgezahlt wird, Jahr für Jahr höher versteuert werden - ab 2040 komplett.

Das IVFP hat auf Basis einer klassischen Rentenversicherung mit einem Garantiezins von 0,9 Prozent gerechnet. Angenommen, ein 45-Jähriger schließt eine Police ab und erreicht das von Versicherungsmathematikern für Männer errechnete Durchschnittsalter von 93,1 Jahren. Dann erzielt er (nach Steuer) eine Rendite von 2,61 Prozent. Stirbt er mit 88 Jahren, errechnet sich eine Rendite von 1,88 Prozent. Immer unterstellt, dass der Versicherte im Alter 70 Prozent des Steuersatzes zahlen muss, der für ihn im Berufsleben galt. Besser schneidet ein Ehepaar ab, bei dem die Versicherungspolice auf die Frau läuft. Da deren durchschnittliche Lebenserwartung höher liegt, gibt es hier eine Nachsteuerrendite von 3,25 Prozent.

Mit Fonds ein Rendite-Turbo



Wer sein Geld risikoreicher anlegen will, kann zu Fondspolicen greifen. Hier wird das Geld in Fonds investiert. Entsprechend höher sind die Gewinnchancen, aber natürlich auch die Risiken. Rürup-Anbieter müssen nicht garantieren, dass bei Rentenbeginn mindestens die Prämien plus Förderungen ausgezahlt werden. Das heißt: Zumindest theoretisch können solche Policen im Minus enden.

Doch angesichts der - zumindest über längere Zeiträume - überdurchschnittlichen Aktienrenditen sagt IVFP-Chef Michael Hauer: "Für risikobereite Kunden sind Rürup-Fonds-policen ein Rendite-Turbo." Er rät bei längeren Laufzeiten über zwölf Jahre zu einer Fondspolice. Sie kombiniere höhere Renditechancen und Steuervorteile. Außerdem kann die Rente durch Einmalzahlungen jederzeit aufgestockt werden - und dabei lassen sich auch die Steuervorteile mitnehmen - auch für Angestellte und Beamte.

Generell meint Experte Hauer: "Die Rürup-Rente ist das ideale Vorsorgeinstrument für die Generation 50plus." Besonders geeignet sei sie für den Ehepartner, welcher der Kinder wegen beruflich kürzer tritt. Frauen haben zudem den Vorteil, dass sie statistisch deutlich älter werden - eine lebenslange Absicherung, wie sie die Rürup-Rente garantiert, ist daher für sie wichtiger.