Mit japanischen Aktien gab es zuletzt nichts zu verdienen. In den vergangenen zwölf Monaten verloren die japanischen Indizes stetig. Das lag am starken Yen und den schlechten Wirtschaftsdaten. Im letzten Quartal 2015 schrumpfte die Wirtschaft sogar annualisiert um 1,7 Prozent. Die Zahlen fürs erste Quartal 2016 sehen hingegen gut aus. Dank starker Exporte konnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im ersten Quartal aufs Jahr hochgerechnet um 1,7 Prozent zulegen. Solche Daten lassen RWC-Manager Yasuaki Kinoshita indes kalt. Denn er hat einen Weg gefunden, wie er trotz durchwachsener Lage in Japan stets ordentlich Geld für seine Anleger verdienen kann. Er setzt auf Veränderungen in der Unternehmensführung. Denn ein Bestandteil der "Abenomics" ist verbesserte Corporate Governance.
2015 haben japanische Unternehmen erstmals Corporate-Governance-Berichte herausgegeben. Hierauf legt Yasuaki Kinoshita beim RWC Nissay Japan Focus Fund den Fokus. Er bezeichnet sich als aktionistischen Fondsmanager. Im Englischen wird dafür das Wort "Stewardship" verwendet. Dabei geht der Japaner jedoch nicht aggressiv vor. "Es ist schwierig, die Unternehmensführung eines schlecht geführten Unternehmen auszutauschen", sagt er. Kinoshita setzt hingegen mehr auf den Dialog unter vier Augen, um die Interessen der Anleger vorzutragen. Erfolgreiches Engagement erfordert laut dem Experten ein gegenseitiges Verständnis und Vertrauen. Der Druck auf die japanischen Firmen kommt jedoch nicht nur von Managern wie Kinoshita, sondern die japanische Regierung hat ebenfalls das Problem im Blick. "Abe fordert, dass japanische Unternehmen ihre überschüssige Liquidität reduzieren und den Schwerpunkt auf den Shareholder-Value legen. Das Konzept des Fonds wird seit 2005 Großanlegern angeboten. Seither hat Kinoshita mit seinem sehr konzentrierten Portfolio von gut 20 Titeln den Topix deutlich hinter sich gelassen.
Auch im UCITS-Mantel überzeugt das Konzept von Kinoshita. Er hat den Topix deutlich geschlagen und konnte sogar eine deutlich positive Performance abliefern. Was will man mehr.