In den vergangenen beiden Börsentagen war er um fast 600 Punkte oder vier Prozent abgesackt und auf den tiefsten Stand seit Mitte März gefallen. Die Furcht vor einem rasanten Leitzinsanstieg in den USA und womöglich auch bald höheren Zinsen in der Eurozone hatte die Kurse ebenso belastet wie die wirtschaftlichen Folgen der rigiden Anti-Corona-Politik Chinas.

Der MDax der mittelgroßen Börsentitel legte zuletzt um 0,65 Prozent zu auf 30 438 Zähler zu. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um mehr als ein Prozent.

Als kursbewegend für die Einzelwerte erwiesen sich vor allem die Quartalsberichte von Unternehmen. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten zum Jahresbeginn bescherten der Deutschen Börse ein starkes erstes Quartal. Die Papiere des Börsenbetreibers legten um 1,4 Prozent zu.

Aktien von Bayer gewannen 0,8 Prozent auf 65 Euro. Hier machte die Citigroup mit einem Kursziel von 102 Euro fast 60 Prozent Aufwärtspotenzial aus. Zudem hatte sich Konzernchef Werner Baumann positiv zum Jahresauftakt geäußert. HeidelbergCement stiegen um 2,6 Prozent. Europaweit waren die Zementhersteller gesucht, angetrieben von der Aussicht auf einen milliardenschweren Beteiligungsverkauf durch die schweizerische Holcim .

Beim Recycling-Spezialisten Befesa bemängelten Händler das Ziel für den Gewinn in diesem Jahr. Die Papiere fanden sich mit minus 5,8 Prozent am Ende des MDax. An dessen Spitze setzten sich Hypoport mit plus sechs Prozent nach den Quartalszahlen des Finanzdienstleisters.

Im SDax büßten die Anteile von Atoss Software fünf Prozent ein. Investitionen schmälerten das Ergebnis des Software-Entwicklers. Eine Kaufempfehlung der Bank JPMorgan für Stabilus ließ den Kurs des Herstellers von Gasdruckfedern und Hydraulikprodukten an der SDax-Spitze um fast zehn Prozent zulegen. Aktien von Vitesco verteuerten sich um fünf Prozent. Der Autozulieferer für Antriebstechnik war im ersten Quartals profitabler als erwartet.

Am deutschen Rentenmarkt legten die Kurse am Dienstag erneut zu. Der Rentenindex Rex stieg um 0,42 Prozent auf 136,67 Punkte, während die gegenläufige Umlaufrendite von 0,79 Prozent am Montag auf 0,74 Prozent fiel. Der Bund-Future legte um 0,49 Prozent auf 155,32 Punkte zu.

Der Euro fiel auf den niedrigsten Stand seit gut zwei Jahren. Zuletzt wurde die Gemeinschaftswährung mit 1,0671 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Montag auf 1,0746 Dollar festgesetzt.

dpa-AFX