Der Schuhhändler Deichmann wird auf Grund der Corona-Pandemie ab April keine Mietzahlungen mehr für seine Filialen leisten, der Textildiscounter Takko arbeitet an vergleichbaren Maßnahmen. Wie Deichmann der Finanzzeitung €uro am Sonntag (E.-Tag: 28.3.) bestätigte, sieht sich das Unternehmen "leider gezwungen, vorsorglich - wie zahlreiche andere Unternehmen im Non-Food-Einzelhandelsbereich - die Miet- und Nebenkostenzahlung gegenüber unseren Vermietern vorübergehend ab dem Monat April für die Dauer der behördlich angeordneten Zwangsschließungen auszusetzen."

Ähnlich reagierte der Textildiscounter Kik auf Anfrage: "Durch den Shutdown diese Woche ist der stationäre Einzelhandel komplett zum Erliegen gekommen. Alle Handels-Unternehmen stehen jetzt unter ungeheurem Druck. KiK reagiert auf diese, in der Geschichte Deutschlands einmalige, Situation mit einer Vielzahl von Maßnahmen. Unser Ziel ist, im Sinne unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten, eine bedrohliche Schieflage des Unternehmens abzuwenden. Zu diesen Maßnahmen zählt unter anderem, dass KiK im April bis auf Weiteres keine Mieten mehr zahlen wird. Ein entsprechendes Ankündigungsschreiben wurde an die betroffenen Verwalter und Vermieter versandt. In Einzelgesprächen wird aktuell mit jedem Vermieter verhandelt, den Ausfall der Miete durch geeignete Maßnahmen zu kompensieren. Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass die normalerweise gewerblichen Vermieter alle derzeitigen Möglichkeiten nutzen, um Ausfälle im Rahmen der staatlichen Hilfen zu kompensieren", heißt es von Kik.

Takko erklärte auf Anfrage, seinen Mietverpflichtungen bis zum jetzigen Zeitpunkt nachgekommen zu sein, durch den Virusausbruch jedoch vor großen Herausforderungen zu stehen. "Aus diesem Grund suchen wir in partnerschaftlichen und persönlichen Gesprächen mit unseren mehr als 1500 Vermietern jetzt nach gemeinsamen Lösungen für den kommenden Monat." sagte eine Sprecherin des Textildiscounters.

Laut Informationen von €uro am Sonntag liegen ersten Vermietern bereits Schreiben der Münsterländer vor, die ein Aussetzen der Miete für April ankündigen. Deichmann betonte, es handle sich bei den zurückbehaltenen Mieten um "eine präventive Maßnahme, um die wirtschaftliche Handlungsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten". Zudem erwartet der Schuhhändler "von den politisch Verantwortlichen, dass die durch die Zwangsschließungen entstehenden Mietschäden für die beteiligten Vertragsparteien ersetzt werden."