Marktteilnehmer führten den Einbruch auf Gewinnmitnahmen - vor knapp einem Monat hatte die Cyber-Devise noch bis zu 69.000 Dollar gekostet - und Sorgen um die Weltwirtschaft zurück. So hatte die neue Virus-Variante Omikron in der vergangenen Woche an den Finanzmärkten weltweit zu Schwankungen geführt, weil unklar ist, wie stark sie einen wirtschaftlichen Aufschwung gefährden könnte. Auch aktuelle Konjunkturdaten enttäuschten, etwa zum US-Arbeitsmarkt.

Der Kursrutsch könne aber auch die Gelegenheit zu einem günstigen Einstieg sein, sagte Justin d'Anethan von der Kryptowährungsbörse Eqonex. Analyst Timo Emden von Emden Research warnte indes, Schnäppchenjäger sollten sich nicht in Sicherheit wiegen. Die Sorgenliste von Omikron über den finanziell angeschlagenen chinesischen Immobilienkonzern Evergrande bis hin zum wachsenden Unbehagen der US-Notenbank über die hohe Inflation halte Kryptowährungen weiter im Klammergriff.

Am kommenden Mittwoch seien zudem die Top-Manager acht großer Kryptowährungs-Firmen vor einen Ausschuss des US-Repräsentantenhauses geladen, so Emden. Die Furcht vor einer forcierten Regulierung von Bitcoin & Co könne der Branche zumindest kurzfristig die Luft zum Atmen nehmen. Gerade eine Regulierung in den USA könne einen signifikanten Einfluss auf die Kurse haben. Allerdings bleibe eine härtere Gangart unabdingbar, damit Cyber-Devisen als seriöse Anlageklasse reifen könnten - auch wenn dies zunächst negativ für die Märkte sein könnte.

Seit dem Rekordhoch von November von rund 69.000 Dollar hat Bitcoin bis Sonntagabend fast 30 Prozent eingebüßt. Zu Jahresbeginn allerdings war die Cyber-Währung noch für 27.700 Dollar zu haben gewesen. Wer damals einstieg, kann sich also noch immer über ein Kursplus von mehr als 75 Prozent freuen.

rtr