Der Siegeszug der Smart-Beta-ETFs setzt sich nun langsam, aber sicher auch im Rentenbereich fort. db x-trackers startete vor einigen Monaten mit ihrer Interpretation von Smart-Beta-Renten-ETFs auf Staatsanleihen aus den Industrieländern. Nun schieben sie eine Schwellenländervariante nach. Auch beim neuen db x-trackers iBoxx USD Emerging Sovereigns Quality Weighted UCITS ETF werden die Titel des Anleiheuniversums nicht nach dem Schuldenniveau, sondern nach Fundamentaldaten sortiert.
In traditionellen Rentenindizes ist es dagegen so: Länder oder Unternehmen, die sich mehr verschulden als andere, erhalten einen höheren Anteil. Das führt insbesondere bei den Schwellenländerindizes dazu, dass arg marode Länder wie Brasilien oder Venezuela ein verhältnismäßig hohes Gewicht haben. "Insbesondere bei Schwellenmärkten kann eine auf Fundamentaldaten basierende qualitätsgewichtete Methode helfen, Länder im Vorfeld eines Downgrades zu identifizieren und unterzugewichten, weil Herabstufungen meist auch mit fundamentalen Veränderungen einhergehen", so Martin Weithofer, Leiter Strategic Beta bei der Deutschen Asset Management.
Dies Methode führt dazu, dass beim qualitätsgewichteten neuen Schwellenländer-ETF die Volatilität und der maximale Verlust niedriger als etwa im JPM EMBIG Index sind. Die Volatilität sinkt etwa um 20 Prozent und der maximale Verlust wird um etwa 30 Prozent reduziert. Bei der Länderauswahl schaut man auf Faktoren wie Arbeitslosenquote, Inflationsrate, Staatsbankrotte in der Vergangenheit, Staatsverschuldung in Relation zum Bruttoinlandsprodukt und BIP-Wachstumsrate. Die Gewichtung des Landes mit dem besten Ergebnis wird verdoppelt und die des schlechtesten auf null gesetzt. Im Vergleich zum herkömmlichen marktwertgewichteten Markit-iBoxx-Schwellenländer-Index ist der ETF derzeit unter anderem in Türkei, Philippinen und Katar übergewichtet.
Interessanter Schwellenländer-ETF, der die Risiken deutlich reduziert.