Der Dax landete nach einigen kleinen Hüpfern und Absackern wieder bei seinem Stand vor der Veröffentlichung und lag 0,1 Prozent tiefer bei 15.250 Punkten. Der EuroStoxx50 trat bei 4099 Punkten auf der Stelle, die US-Indizes lagen vorbörslich höher. Am Devisenmarkt notierte der Euro mit 1,1573 Dollar etwas fester.

"Der Bericht ist schwer zu deuten", fasste Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners zusammen. "Eine Arbeitslosenquote auf Jahrestief und neue geschaffene Stellen ebenfalls auf Jahrestief passen nicht so recht zusammen." Außerhalb der Landwirtschaft entstanden 194.000 neue Jobs statt der erwarteten 500.000, die Arbeitslosenquote sank auf 4,8 Prozent von 5,2 Prozent.

Die US-Notenbank dürfte ihren avisierten Kurs, ihr Anleihekaufprogramm im Kürze auslaufen zu lassen, beibehalten, fasste LBBW-Ökonom Dirk Chlench zusammen. Dafür sprächen die gesunkene Arbeitslosenquote und der beschleunigte Anstieg der Stundenlöhne. Eine nachhaltige Erholung am Jobmarkt gilt als eine notwendige Voraussetzung dafür, dass die Fed schon bald ihre massiven Konjunkturspritzen niedriger dosieren kann. US-Notenbankchef Jerome Powell hatte gesagt, ihm würde bereits ein "ordentlicher" Arbeitsmarktbericht im September genügen.

ÖLPREISE WIEDER IM AUFWIND


Für Unruhe an den Märkten sorgten zum Wochenschluss die explodierenden Energiekosten. Die Angst vor einer weltweiten Energieknappheit trieb die Ölpreise in Richtung ihrer jüngsten Multi-Jahres-Hochs. Die Nordseesorte Brent verteuerte sich um ein Prozent auf 82,75 Dollar je Fass. US-Leichtöl WTI stieg um 1,2 Prozent auf 79,22 Dollar je Barrel. Am Mittwoch war der Preis für WTI auf ein Sieben-Jahres-Hoch von 79,78 Dollar je Fass geklettert. Brent war so teuer wie seit drei Jahren nicht mehr gewesen.

Das Ölangebot bleibe knapp, schreibt Commerzbank-Analystin Babara Lambrecht. "Das liegt zum einen an den zuletzt hohen (ungeplanten) Produktionsausfällen, zum anderen an der OPEC+, die sich weiter starr an ihren Plan hält und ungeplante Ausfälle nicht abfedert." Die großen Erdöl-Förderländer hatten am Montag mitgeteilt, sie würden wie geplant im November die Quoten um monatlich 400.000 Barrel pro Tag anheben. Zu der Opec+-Gruppe zählen neben den Mitgliedern des Exportkartells weitere Förderländer wie Russland.

VONOVIA PRÜFT EINSTIEG BEI ADLER GROUP


Am deutschen Aktienmarkt machte die Adler Group von sich reden. Nach dem Kurseinbruch nach einer kritischen Studie des Leerverkäufers Fraser Perring sicherte sich Deutschlands größter Wohnungsvermieter Vonovia eine Kaufoption für 13,3 Prozent an der Adler Group, der rund 70.000 Wohnungen in Berlin und Norddeutschland gehören. Adler-Aktien konnten anfängliche Kursgewinne aber nicht halten und lagen zuletzt rund zwei Prozent im Minus. Seit dem Jahresbeginn haben die Papiere rund 60 Prozent verloren.

Gelockerte Quarantäne-Bestimmungen für Reisen nach Großbritannien verhalfen den Aktien des British-Airways-Besitzers IAG zu einem Plus von zeitweise rund drei Prozent. Verkehrsminister Grant Shapps hatte am Donnerstag angekündigt, 47 Länder von der roten Liste zu streichen.

rtr