Auch, wenn das Risiko einer Rezession steigt: EZB-Präsidentin Christine Lagarde betont, dass die EZB die Zinsen weiter erhöhen muss. Wie weit kann es gehen? Von Jennifer Senninger
Mit Spannung blickt die Welt auf die morgige Zinssitzung der amerikanischen Notenbank Fed. Doch auch in Europa sind die Zinserhöhungen längst angekommen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde macht klar: Die EZB wird die Zinssätze um jeden Preis erhöhen, um die hohe Inflation zu bekämpfen. Wie Reuters berichtete, will die EZB die Zinsen weiterhin erhöhen, selbst wenn dadurch Rezessionsrisiken steigen.
„Unser Mandat ist Preisstabilität und wir müssen dies mit allen uns zur Verfügung stehenden Instrumenten erfüllen“, erklärte Lagarde in einem Interview mit der lettischen Nachrichtenagentur Delfi. Damit unterstrich sie ihren Kurs der letzten Wochen. "Wir sind entschlossen, alles Notwendige zu tun, um die Inflation wieder auf unser Ziel von zwei Prozent zu bringen."
Erst im Oktober erhöhte die EZB den Leitzins um 0,75 Prozentpunkte. „Das Ziel ist klar und wir sind noch nicht da“, sagte Lagarde. Wann und bei welchem Wert könnten die Zinserhöhungen enden? Das gab Lagarde nicht an, versicherte aber: "Wir werden in Zukunft weitere Ratenerhöhungen haben."
Die Inflation erreichte im Oktober in der Eurozone 10,7 Prozent – ein Höchstwert. Laut Reuters könnte sie noch bis 2024 über dem zwei-Prozent-Ziel der EZB bleiben. „Je länger die Inflation auf einem so hohen Niveau bleibt, desto größer ist das Risiko, dass sie sich auf die gesamte Wirtschaft ausbreitet“, erklärte Lagarde.