Die Bank of America Merrill Lynch hat weltweit Fondsgesellschaften zu ihrem ökonomischen Ausblick und der sich daraus ergebenden Anlagestrategie befragt. Den Daten zufolge fürchtet mittlerweile gut ein Drittel der befragten Fondsmanager, dass es in den kommenden zwölf Monaten zu einer weltweiten Rezession kommen wird. Das entspricht nach Angaben des US-Finanzinstituts dem höchsten Wert seit acht Jahren, wie die "Börsen-Zeitung" meldet. Diese Befürchtungen schlagen sich in der Anlagestrategie nieder. Weil die Profis auch immer mehr davon ausgehen, dass die Zinsen sinken werden, bevorzugen sie zunehmend Anleihen als Investment-Vehikel. Solche fest verzinslichen Papiere gelten als sicherer Hafen in unruhigen Zeiten. Die positive Einschätzung für die Perspektiven von Anleihen liegt mittlerweile auf dem höchsten Wert seit dem Jahr 2008 - damals hatte die Finanzkrise ihr Unwesen getrieben.
Entsprechend schlechter werden dagegen Aktien gesehen. Das macht sich auch im Portfolio bemerkbar: So sind jetzt zwölf Prozent der Befragten in Aktien untergewichtet. Vor einem Monat war das Verhältnis noch ganz anders gewesen, da waren sie zu zehn Prozent übergewichtet gewesen. Der Abbau an Dividendenwerten geht dabei vor allen zu Lasten von zyklischen Aktien, die besonders anfällig für konjunkturelle Änderungen sind. Bei den Regionen ist bei den Profis vor allem die Eurozone in Ungnade gefallen: Mittlerweile sind sie in der Region zu drei Prozent untergewichtet, vor einem Monat waren sie dagegen noch zu neun Prozent übergewichtet gewesen.