Volatilität 28 Prozent. Die Kursausschläge im DAX sind derzeit so hoch, wie seit drei Jahren, seit Juni 2012, nicht mehr. Immerhin pendelte der deutsche Leitindex im Juni schon mehrfach innerhalb weniger Tage zwischen 11000 und 11500 Punkten. Der Grund: natürlich Griechenland und der mögliche Grexit.

Hinter den Kulissen bemühen sich am Donnerstag und Freitag sehr wahrscheinlich insbesondere der Präsident der EU-Kommission Jean-Claude Juncker und griechische Verhandlungspartner noch um eine kurzfristige Einigung. Vielleicht kriegen sie das bis Freitag hin. Aber eher nicht. Auf jeden Fall ist am Sonntag Volksabstimmung bei den Griechen. Die Frage lautet: "Soll die Vereinbarung akzeptiert werden, die die Europäische Kommission, die Europäische Zentralbank und der Internationale Währungsfonds am 25. Juni 2015 in der Euro-Gruppe überreicht haben und die aus zwei Teilen besteht, welche das gesamte Angebot ausmachen?"

Bei genauer Betrachtung scheint ein "Ja" der Griechen zu den Sparvorschlägen eher wahrscheinlich. Bei der letzten Wahl im Januar erhielt die jetzige Regierungspartei, die linksgerichtete Syriza, wegen ihrer Wahlversprechen contra EU- und IWF-Sparvorgaben 36 Prozent der Stimmen. 36 Prozent - das sind ein Drittel der Wähler. Mehr als 50 Prozent müssten sich aber am Sonntag gegen die Sparvorschläge aussprechen. Dann wäre wahrscheinlich Schluss: Griechenland müsste die Währungszone verlassen - oder vielmehr: Die gemeinsame Währung, den Euro, aufgeben. Aber 36 und 50 Prozent liegen doch ein gutes Stück auseinander. Und: Viele Griechen dürften in den letzten Tagen erlebt haben, was es heisst, die Währung zu wechseln: geschlossene Bankautomaten, Zahlungsprobleme, Chaos und Unsicherheit. Normal ist: Neues wird immer mit Vorsicht behandelt.

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Anleger, die am Sonntag ein "Ja" der Griechen als die wahrscheinlichere Variante sehen, greifen zu einem Call auf den DAX. Immerhin reagierte der Index in den letzten Wochen besonders stark auf Nachrichten aus Athen und ein "Ja" der Hellenen dürfte bei Börsianern zumindest kurzfristig - vielleicht sogar nur am Montag - Euphorie auslösen. Wer diese Woche keine Einigung zwischen Euro-Gebern und Athen mehr erwartet, steigt erst am Freitag - späterer Nachmittag - mit hohem 12er-Hebel ein. Klettert der DAX bei einem "Ja" am Montag um drei Prozent - entsprechend rund 300 Punkten - wäre mit dem Zertifikat ein Plus von rund 35 Prozent drin.

Basiswert: DAX

Produkt: Knock-out Call

ISIN: DE000CR7FFL6

Emittent: Commerzbank

Laufzeit: endlos

Basispreis: 10295,7056 Punkte

Knock-out: 10450,00 Punkte

Bezugsverhältnis: 100:1

Hebel: 12,7