Rund die Hälfte des Silberangebots geht dagegen in die Industrie. Silber steckt beispielsweise in Medizingeräten, Handys, Solarzellen und Mikrochips.

Seit Jahresbeginn profitierte Silber erst einmal vom Lauf des großen Bruders Gold. Die dynamische Nachfrage der Anleger hatte zu Jahresbeginn die Kurse angeschoben. Das Silver Institute, der Branchenverband, erwartet eine robuste Nachfrage vonseiten der Anleger. Nach Einschätzung der Experten wird das aber nicht zu übertriebenen Preisaufschlägen führen. Der Silbermarkt ist gut versorgt. Der Angebotsüberhang wird auf 15 Millionen Unzen geschätzt. Damit ist er zwar geringer als in den vergangenen fünf Jahren, doch die Minen fahren angesichts des hohen Goldpreises ihre Produktion hoch, und damit steigt auch das Silberangebot. Zudem wächst das Recyclingangebot.

Dass der Kurs zuletzt aber stark korrigiert hat, wird auf befürchtete Einbußen im Industriegeschäft infolge der Corona-Ausbreitung zurückgeführt.

Aufwärtstrend ist noch intakt

Mit der jüngsten Korrektur kommt Silber wieder auf ein spannendes Niveau. Der Aufwärtstrend, der sich seit Mai 2019 gebildet hat, ist noch intakt. Die nächste wichtige Unterstützung um 16,50 Dollar je Feinunze muss dafür aber halten. Gelingt das, würde eine Bodenbildung bestätigt und der Kurs könnte bei einer Beruhigung der Märkte Anlauf auf einen Bereich zwischen 18 und 19 Dollar nehmen, in der Spitze wäre dann auch das Jahreshoch bei 19,60 Dollar nicht unerreichbar. Wer in Silber investieren möchte, dem stehen einige Möglichkeiten offen.

Physisch hinterlegte Anlagevehikel wie der db Physical Silver ETC (WKN: A1E 0HS) bilden den Silberpreis eins zu eins ab. Vorteil dieser Anlage ist, dass die individuelle Verwahrung des Edelmetalls entfällt. Riskanter sind Hebelpapiere. Mit dem Discount-Call setzten Anleger darauf, dass sich der Silberpreis leicht erholt. Die Seitwärtsrendite beträgt 30 Prozent, der maximale Ertrag von 51 Prozent wird erreicht, wenn die Unzennotiz 17 Dollar am Bewertungstag übersteigt. Mit dem klassischen Call spekulieren Anleger auf einen steigenden Preis. Der Call legt um rund 60 Prozent zu, wenn Silber Anfang Dezember bei 19 Dollar steht. petra maier