Der am Freitagabend veröffentlichte Commitments of Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission wies zudem für die Woche zum 4. Januar allerdings ein leicht nachlassendes Interesse an Silber-Futures aus. So hat sich die Anzahl offener Kontrakte - der sogenannte Open Interest - innerhalb einer Woche von 141.200 auf 139.500 Kontrakte (-1,2 Prozent) leicht reduziert. Während große Terminspekulanten (Non-Commercials) optimistischer wurden, war unter den Kleinspekulanten (Non-Reportables) eine wachsende Skepsis zu beobachten. Per Saldo führte dies bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) der spekulativen Marktkräfte zum dritten Wochenplus in Folge. Gegenüber der Vorwoche stellte sich diesmal ein Anstieg von 41.900 auf 44.000 Kontrakte (+4,9 Prozent) ein. Zur Erinnerung: Mitte Dezember war hier ein Wert von lediglich 35.900 Futures registriert worden.
Der gestiegene Optimismus unter den Großspekulanten war einerseits auf das Aufstocken der Long-Seite um mehr als 1.200 Kontrakte und andererseits auf die markante Reduktion des Short-Engagements um 3.200 Kontrakte zurückzuführen. Dadurch hat sich deren Netto-Long-Position von 26.450 auf 30.900 Futures (+16,8 Prozent) kräftig erhöht. Unter Kleinspekulanten war indes eine deutlich eingetrübte Stimmung zu beobachten. Ihre Netto-Long-Position hat sich gegenüber der Vorwoche von 15.500 auf 13.050 Futures (-15,8 Prozent) reduziert. In den kommenden Wochen dürften viele Marktakteure - angesichts der ungewissen Pandemiefolgen - die weitere Entwicklung der Konjunktur genau im Auge behalten, schließlich steht die industrielle Nachfrage für ungefähr die Hälfte der globalen Gesamtnachfrage. Verglichen mit Gold reagiert Silber auf eine konjunkturelle Schwächephase erfahrungsgemäß deutlich negativer.
Silber: Absatzplus bei American-Eagles-Silbermünzen
Laut US Mint ging es im vergangenen Jahr mit der Auslieferung frisch geprägter American-Silver-Eagles deutlich nach oben, schließlich lag der Absatz mit 28,275 Millionen Feinunzen Silber 41 Prozent über dem vergleichbaren Vorjahreswert in Höhe von 20,09 Millionen Unzen. Außerdem wurde damit sogar das ausgesprochen üppige Vorjahreswachstum (plus 35 Prozent) signifikant übertroffen. An die ausgelieferten Stückzahlen des Jahres 2016 (37,7 Millionen Feinunzen) kam die nationale Prägeanstalt 2021 jedoch nicht heran. Übrigens: In den Jahren 2009 bis 2016 war das Interesse an American-Silver-Eagles um einiges stärker ausgeprägt als im vergangenen Jahr. Damals schwankten die ausgelieferten Silbermengen zwischen 28,8 Millionen (2009) und 47,0 Millionen (2015). Die zahlreichen Rettungspakete und Garantien diverser Länder und Notenbanken haben in den Jahren danach allerdings die Krisenängste vertrieben und im Tief zu einem Absatzeinbruch auf 14,9 Millionen Unzen (2019) geführt.
Fazit: Trotz hoher Aktienkurse scheint es noch ziemlich viele verunsicherte Investoren zu geben, die auf den altbewährten Vermögensschutz Silber in Form von Barren bzw. Münzen nicht verzichten möchten. Weil dieser auf einen Track-Record von über tausend Jahre verfügt, dürfte sich daran im Jahr 2022 höchstwahrscheinlich nichts ändern. Verglichen mit der Kursschwankungsintensität (Volatilität) des Bitcoins - der von vielen bereits als "digitales Gold" angesehen wird - kann man Silber diesbezüglich fast schon als "Langweiler" einordnen. Dem ist natürlich nicht so, weshalb sich Silber in jedem Portfolio zumindest als Beimischung ausgesprochen gut eignet.
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