Beim allgemeinen Interesse an Silber-Futures hat sich in der Woche zum 12. März hingegen wenig verändert. So hat sich die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 190.000 auf 189.800 Kontrakte (-0,1 Prozent) lediglich marginal reduziert. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten war zum zweiten Mal in Folge ein Rückgang im zweistelligen Prozentbereich zu beobachten. Diesmal war auf Wochensicht ein Minus von 52.200 auf 46.300 Kontrakte (-11,5 Prozent) registriert worden. Verantwortlich hierfür waren einmal mehr ausschließlich die Transaktionen großer Terminspekulanten (Non-Commercials).
Diese Gruppe von Marktakteuren hat ihr Long-Exposure zwar lediglich um 800 Kontrakte reduziert, auf die Stimmung negativ ausgewirkt hat sich aber vor allem das massive Aufstocken der Short-Seite um über 4.700 Futures. Dadurch hat sich deren Netto-Long-Position von 32.500 auf 27.100 Kontrakte (-16,6 Prozent) besonders kräftig reduziert. Die Verunsicherung großer Terminspekulanten scheint gegenwärtig stark ausgeprägt zu sein, was sich an folgendem Umstand erkennen lässt: Seit dem Jahreswechsel hat deren Netto-Long-Position bereits viermal die Richtung gewechselt. Unter den kleinen Terminspekulanten (Non-Reportables) hat sich die Stimmung hingegen zum zweiten Mal in Folge kaum verändert. Hier gab es innerhalb einer Woche lediglich einen leichten Rückgang der Netto-Long-Position von 19.700 auf 19.200 Kontrakte (-2,5 Prozent) zu beobachten. Sie scheinen von den guten Perspektiven des Silberpreises weiterhin ausgesprochen stark überzeugt zu sein.
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Chance auf sinkendes Gold/Silber-Ratio
Beim Vergleich von Gold und Silber genießt ein Indikator einen besonders hohen Stellenwert: das Gold/Silber-Ratio. Es zeigt an, wieviel Feinunzen Silber zum Kauf einer Feinunze Gold benötigt werden. Ein hoher Wert lässt Silber - verglichen mit einem Investment in Gold - als relativ günstig erscheinen. Seit Mitte August bewegt sich dieser Indikator oberhalb von 80 und damit auf einem extrem hohen Niveau. In den vergangenen 20 Jahren verharrte das Gold/Silber-Ratio überwiegend unter 70. In einem Interview mit Robert Hartmann, dem Gründer und Gesellschafter des Edelmetallhändlers pro aurum meinte dieser, "dass Silber in diesem Jahr stärker steigen wird als Gold". Er rechnet beim Gold/Silber-Ratio auf Zwölfmonatssicht mit Werten unter 70. Auf Basis der aktuellen Marktgegebenheiten entspräche dies einem Silberpreis in Höhe von 18,70 Dollar. Doch sollte der Goldpreis innerhalb dieses Prognosezeitraums signifikant zulegen, würde dies einen entsprechend höheren Silberpreis nach sich ziehen.
Beim Silber-Chart scheint die langfristige 200-Tage-Linie derzeit eine magnetische Wirkung zu entwickeln. Im Februar wurde die bei 15,20 Dollar verlaufende Durchschnittslinie zwar deutlich übertroffen, was Chartisten als starkes Kaufsignal interpretieren, mittlerweile ist sie aber wieder akut gefährdet. Anfang März erwies sich ihr Unterschreiten allerdings als "Bärenfalle" (Fehlsignal). Aus charttechnischer Sicht wäre es wichtig, die Marke von 15,60 Dollar zurückzuerobern. Hier verläuft nämlich eine markante Unterstützung. Um ein nachhaltiges Trendwechselsignal nach oben zu generieren, wären zwei Dinge wichtig. Erstens: Die langfristige 200-Tage-Linie sollte möglichst bald nach oben drehen. Zweitens: Ein deutlicher Anstieg über 16 Dollar, wäre als Ausbruch aus dem seit Jahren intakten Abwärtstrendkanal und damit als ausgesprochen positives Signal zu werten. Bis dahin heißt es aber: Abwarten.