Laut aktuellem Commitments of Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde CFTC war in der Woche zum 28. September beim allgemeinen Interesse an Silber-Futures allerdings eine nachlassende Tendenz zu beobachten. Die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) hat sich im Berichtszeitraum von 145.500 auf 142.200 Kontrakte (-2,3 Prozent) etwas reduziert. Mit der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) großer und kleiner Terminspekulanten ging es hingegen leicht bergauf. Gegenüber der Vorwoche stellte sich hier ein Zuwachs von 28.050 auf 28.650 Kontrakte (+2,1 Prozent) ein.

Die wachsende Zuversicht unter großen Terminspekulanten (Non-Commercials) war auf deren massive Reduktion des Short-Engagements (minus 3.300 Futures) zurückzuführen. Auf der Long-Seite kam es zu einem Rückgang um "lediglich" 2.200 Kontrakte. Dadurch hat sich die Netto-Long-Position der Großspekulanten von 15.600 auf 16.700 Kontrakte (+7,1 Prozent) erhöht. Zur Erinnerung: Vor einer Woche war ein Minus von über 41 Prozent gemeldet worden. Bei kleinen Terminspekulanten (Non-Reportables) gab es hingegen zum vierten Mal in Folge einen nachlassenden Optimismus zu vermelden. Diesmal reduzierte sich ihre Netto-Long-Position von 12.400 auf 11.900 Futures (-4,0 Prozent). Dies stellte übrigens den niedrigsten Wert seit Mai 2020 dar.

In den vergangenen Monaten ging es mit dem Silberpreis deutlich stärker bergab als mit der Krisenwährung Gold. Ablesbar wird dies durch das Gold/Silber-Ratio, welches anzeigt, wie viele Unzen Silber zum Kauf einer Feinunze Gold benötigt werden (aktuell: 77,8). In der vergangenen Woche wurde erstmals seit elf Monaten sogar ein Wert von über 80 registriert. Zur Erinnerung: Im Februar stellte sich mit etwas mehr als 64 noch der niedrigste Wert seit Mitte 2014 ein. Steigende US-Renditen sowie ein starker US-Dollar waren für die Abwärtsbewegung des Silberpreises hauptverantwortlich.

Silber: "Molltöne" überwiegen


Unter charttechnischen Gesichtspunkten fällt auf, dass der Silberpreis seit Sommer im Zuge von vier Abwärtsschüben in der Spitze fast ein Viertel an Wert verloren hat. Im Juli generierte das Edelmetall mit dem Verletzen der langfristigen 200-Tage-Linie ein besonders starkes Verkaufssignal. Problem dabei: Mittlerweile zeichnet sich bei dieser Durchschnittslinie ein Trendwechsel nach unten ab, was in der Chartlehre eindeutig negativ interpretiert wird. Obwohl sich das charttechnische Sentiment zuletzt erheblich eingetrübt hat, stimmt eine Entwicklung durchaus positiv, schließlich blieb trotz des Verletzens der bei 23 Dollar verlaufenden Unterstützungszone nennenswerter chartinduzierter Verkaufsdruck bislang aus. Diese Widerstandsfähigkeit kann man fast schon als relative Stärke in einen zugegebenermaßen relativ schwachen Marktumfeld betrachten. Sollte die derzeit zu beobachtende charttechnische Bodenbildung in den kommenden Wochen anhalten, stehen die Chancen für einen markanten Rebound recht gut.

Dies belegen auch wichtige charttechnische Timingindikatoren. Laut Daten der Charttechnik-Website Tradingview steht das Pendel - wie in der Woche zuvor - auf "Verkaufen". Wie in der Woche zuvor legen von den insgesamt 26 aufgeführten Indikatoren lediglich zwei das "Kaufen" (Vorwoche: 2), zehn das "Halten" (Vorwoche: 10) und 14 das "Verkaufen" von Silber (Vorwoche: 14) nahe.

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