EXPORTE

- Die Lage: Die Schweiz gehört zu den zehn wichtigsten Handelspartnern Deutschlands. 2013 wurden dort Waren im Wert von 47 Milliarden Euro abgesetzt, was gut vier Prozent der gesamten Exporte entspricht. Damit ist der kleine Nachbar ein wichtigerer Kunde als viele große Länder wie Russland, Japan oder die Türkei. Gefragt sind vor allem chemische Produkte, gefolgt von Maschinen und Fahrzeugen.

- Die Aussichten: "Die preisliche Wettbewerbsfähigkeit von Lieferanten aus dem Euro-Raum in der Schweiz wird nun besser - mit der Folge, dass sie Marktanteile gewinnen können", sagt der Chefvolkswirt des Verbandes Deutscher- Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), Ralph Wiechers. "Ob das dann auch ein Mehr an Lieferungen bedeutet, hängt davon ab, wie die Schweizerische Wirtschaft diesen Schock verkraftet."



IMPORTE

- Die Lage: Deutschland importierte 2013 Waren im Wert von gut 38 Milliarden Euro aus dem Nachbarland. Fast ein Drittel davon sind chemische Produkte. Aber auch Maschinen und Elektrotechnik "Made in Switzerland" sind hierzulande stark gefragt.

- Die Aussichten: Schweizer Unternehmen werden es schwerer haben, ihre Waren in Deutschland abzusetzen. "Die Importe aus der Schweiz werden teurer", sagt Wiechers. "Das dürften nicht nur Konkurrenzprodukte sein, sondern auch wichtige Zulieferungen."



INVESTITIONEN

- Die Lage: Die Schweiz gehört zu den größten Investoren. Der Bestand an Direktinvestitionen in Deutschland lag 2012 bei mehr als 39 Milliarden Euro. Im vorvergangenen Jahr wurden 140 neue Projekte angestoßen - nur US-Unternehmen haben hier noch häufiger investiert. Umgekehrt ist die Schweiz auch für die deutsche Wirtschaft ein beliebtes Ziel: Deutsche Direktinvestitionen summierten sich 2012 auf knapp 40 Milliarden Euro.

- Die Aussichten: "Wenn der eigene Standort teurer wird, wird die Produktion im Euro-Raum attraktiver", sagt der Chefvolkswirt des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Alexander Schumann. Deutschland habe hier die besten Karten, da es keine sprachliche und kulturellen Barrieren gebe.



TOURISMUS

- Die Lage: Die Schweizer fahren gern nach Deutschland. 2013 wurden rund 5,8 Millionen Übernachtungen gezählt. Nur die Niederländer übernachten häufiger in der Bundesrepublik. Aber auch für viele Deutsche ist die Schweiz ein attraktives Reiseziel. Die Deutschen stellen die größte ausländische Touristengruppe.

- Die Aussichten: "Die Franken-Aufwertung ist ein Extra-Konjunkturprogramm für die deutsche Tourismuswirtschaft in der laufenden Wintersaison", sagte DIHK-Experte Schumann. Denn für viele Deutsche wird ein Urlaub in der Schweiz unerschwinglich. Umgekehrt dürften mehr Schweizer in die Bundesrepublik kommen, müssen sie doch mit dem starken Franken im Rücken billiger davon.

Reuters