Es gehöre zu den zentralen Zukunftsfragen, die Rente armutsfest zu machen. Deshalb dürfe auch die Grundrente nicht weiter verzögert werden.

In der großen Koalition gibt es seit Wochen Streit über die geplante Grundrente für langjährige Geringverdiener. Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, der vorsieht, dass die Bezüge von Menschen mit kleiner Rente nach 35 Beitragsjahren aufgewertet werden. Die SPD will dabei auf eine Bedürftigkeitsprüfung verzichten, die Union lehnt dies ab. Bauer fordert, diesen Gesetzentwurf "ohne Wenn und Aber" im Kabinett zu beraten.

Nach Angaben von Rentenpräsidentin Gundula Roßbach steigen die Renten in Deutschland seit Jahren deutlich stärker als die Preise. "Mit der Rentenanpassung in diesem Jahr erleben wir seit 2014 eine Steigerung der Renten im Westen von 15 Prozent und im Osten von 20 Prozent. Das übertrifft die Preissteigerung in diesem Zeitraum deutlich", sagte Roßbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag).

Zum 1. Juli steigen die Renten in Westdeutschland um 3,18 Prozent, im Osten um 3,91 Prozent. Die Erhöhung rührt vor allem von der positiven Lohnentwicklung und somit von der konjunkturellen Lage her. Eine Rolle spielen auch die Beitragsentwicklung und das Verhältnis von Beitragszahlern und Rentnern.

dpa-AFX