ETF-Mischfonds sind rar gesät, obwohl sie durchaus Sinn machen, denn so muss man als Anleger nicht ständig darauf achten, dass eine der beiden Anlageklassen überhandnimmt und so das Risikoprofil deutlich ändert. SPDR-ETF hat einen der wenigen Misch-ETFS im Angebot. Allerdings investiert er nicht in "normale" Papiere, sondern setzt auf Aktien und Anleihen aus dem Infrastrukturbereich. Sicherlich keine schlechte Idee. Zum einen handelt es sich hier um eine vergleichsweise defensive Branche, und zum anderen ist sie sehr zukunftsträchtig. Denn laut einer im Oktober 2017 vom McKinsey Global Institute veröffentlichten Studie müssten weltweit bis 2035 jedes Jahr 3,7 Billionen US-Dollar in Infrastruktur wie Straßen, Eisenbahn, Telekom, Wasserversorgung, Häfen, Flughäfen und Stromnetze investiert werden, um mit dem prognostizierten Wachstum Schritt zu halten. Nicht nur die Berater von McKinsey sehen den Bedarf, sondern auch viele Regierungen. Deutschland will etwa ab 2019 jährlich rund elf Milliarden Euro in Verkehrswege, Glasfaser- und Stromnetze investieren. Die USA wollen in den kommenden Jahren sogar bis zu 1,5 Billionen US-Dollar in ihre Infrastruktur investieren.
Der SPDR Morningstar Multi Asset Global Infrastructure UCITS ETF besteht zu jeweils 50 Prozent aus Infrastrukturaktien und Infrastrukturanleihen. Jedes Quartal wird dieses Verhältnis wieder angepasst. Der ETF ist sehr breit diversifiziert. Er enthält aktuell 489 Aktien und 488 Anleihen. Am stärksten gewichtet sind US-Aktien mit gut 43 Prozent. Auf Branchenebene sind Versorger mit 45,8 Prozent hoch gewichtet, gefolgt von Transport- und Infrastrukturfirmen mit 38,3 Prozent. Die Ausschüttungsrendite beträgt 2,22 Prozent.
Fazit: Der Fonds ist auch dem Dollarrisiko ausgesetzt. Dennoch lief er gut. Zudem sind Infrastrukturpapiere defensiv und nicht sehr stark mit dem Markt korreliert.